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FOREIGN
DISSERTATION
26661 EXC]
6 %y
0254
Ort und Zeit der Entstehung
der Fassung
des
festländischen Boeve von Hantone
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung der Doktorwürde
der
hohen philosophischen Fakultät
der
Georg -Angust -Universität zu Güttingen
Göttingen.
Druck der Dieterich’schen Univ.-Bucbdruckerei (W. Fr. Kaestner).
1911.
(
Tag der mündlichen Prüfung: 18. Januar 1911.
Referent: Herr Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Stimmin g.
Herrn Pfarrer Fr. Sorge
in Einberg bei Koburg
und
Herrn Maler H. Wieynk
in Südende - Berlin
in Dankbarkeit gewidmet.
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Inhaltsverzeichnis.
Seite
A. Ergebnisse der Silbenzählung 2
I. Elision und Hiatus bei einsilbigen Wörtern ... 2
II. Elision und Hiatus bei mehrsilbigen Wörtern . . 3
II
IV. Hiatus im Innern des Wortes 4
V. Andere Erscheinungen in einzelnen Wörtern . . 6
VI. Deklination 8
a. Das -s als Flexionszeichen des nom. sg. . . 8
b. Imparisyllaba 9
VII. Adjektiva zweier Endungen 12
ft
VIII. Pronominalformen 12
IX. Adverbialformen 13
X. Verbum 13
XI. Inklination 17
XII. Aphärese 18
B. Metrik 18
C. Untersuchung der Assonanzen 19
I. Allgemeines 19
tt i i n i niO *i •
technik und über den Einfluß des Reimzwangs 19
b. Reinheit der Assonanzen 23
c. Uebergang von Assonanz zum Reim, mit einer
Liste der Assonanzen 24
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VI
Seite
II. Lautlehre 41
a. Die Assonanzvokale 41
b. Die Konsonanten 50
III. Formenlehre 57
a. Substantivum 57
b. Adjektivum 59
c. Adverbium 59
d. Pronomen 59
e. Zahlwort 60
f. Verbum 60
D. Bestimmung von Zeit und Ort der Entstehung des Gedichts 67
I. Ort der Entstehung 67
II. Zeit der Entstehung 69
E. Bestimmung des Schreibers von P und der Haupteigen-
tümlichkeiten seiner Sprache 70
F. Bestimmung der Haupteigentümlichkeiten der Sprache des
Schreibers von R 79
G. Bemerkungen zum Text 83
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Benutzte Literatur.
Benutzte Lexika:
Diez, Etymol. Wörterbuch der roman. Sprachen. Bonn 1878.
Godefroy, Dictionnaire de l’ancienne langue fran<;aise et de tous
ses dialectes du IX® au XV® si&cle. Paris 1881 ff.
G. Körting, Lateinisch-Romanisches Wörterbuch. 3. Aufl. Pader-
born 1907.
Littre, Dictionnaire de la langue fran<;aise. Paris 1881 — 82.
Benutzte Grammatiken:
Burguy, Grammaire de la langue d’o'il. Berlin 1882.
Meyer -Lübke, Grammatik der romanischen Sprachen. Leipzig
1890 ff.
Nyrop, Grammaire Historique de la langue firan^aise. Kopenhagen
1899 ff.
Schwan-Behrens, Grammatik des Altfranzösischen. 4. Aufl. Leipzig
1898.
Benutzte Abhandlungen bezw. Textausgaben:
Andreesen, Ueber den Einflnß von Metrum, Assonanz und Reim
auf die Sprache der altfranzösischen Dichter. Diss. Bonn
1874.
Cohn, Die Suffix Wandlungen im Vulgärlateinischen. Halle 1891.
W. Foerster, Cliges v. Christian von Troyes. Halle 1884.
Ders. : Li Chevaliers as deus espees. Halle 1877.
Ders.: Richars li biaus. Wien 1874.
*
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VIII
K. Gengnagel, Die Kürzung der Pronomina hinter vokalischem
Auslaut im Altfranzösischen. Diss. Halle 1882.
J. Haas, Geschichte des l vor Konsonant im Nordfranzösischen.
Diss. Freiburg 1889.
H. Haase, Das Verhalten der pikardischen und wallonischen Denk-
mäler des Mittelalters inbezug auf a und e vor gedecktem n.
Diss. Halle 1880.
J. Krauß, Beiträge zur Kenntnis der Mundart der nordöstlichen
Champagne im 13. und 14. Jahrhundert. Diss. Gießen
1901.
Lorenz, Die 1. Person Pluralis des Verbums im Altfranzösischen.
Diss. Heidelberg 1886.
Fr. Neumann, Zur Laut- und Flexionslehre des Altfranzösischen,
hauptsächlich aus pikardischen Urkunden von Vermandois.
Heilbronn 1878.
W. Schmidt, Untersuchung der Heime in den Dichtungen des
Abtes Gilles li Muisis. Diss. Bonn 1903.
A. Schulze, Der Konsonantismus des Francischen im 13. Jahr-
hundert. Diss. Halle 1890.
Stork, Ueber französisch r im Auslaut. Diss. Heidelberg 1891.
Suchier, Aucassin und Nicolete. 4. Aufl. Paderborn 1899.
Wersdorff, Beitrag zur Geschichte der Inklination im Fran-
zösischen. Diss. Münster 1900.
Willenberg, Der Conjunctiv Praesentis der I. schwachen Kon-
jugation. Diss. Straßburg 1878.
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Vorbemerkung.
Die festländische Fassung des Boeve von Han tone liegt in
drei Gestalten vor, die in folgenden Hss. überliefert sind:
Paris, B. N. fr. 25516 = Pi.
Paris, B. N. fr. 12548 = P.
Rom, Vatikanische Bibi., Christ. 1632 = R.
Venedig, Bibi. S. Marco 14 = V.
Turin, Universitätsbibi. L. II. 14 = T (vor einiger Zeit
verbrannt, doch in Abschrift von Herrn Geh. -Rat Stimming er-
halten).
Carpentras, Städt. Bibi. 401 = C.
Ueber das Verhältnis dieser Hss. zu einander hat Herr Geh.-
Rat Stimming eingehend gehandelt in „Abhandlgn. zur Toblerfeier
1895“, p. 1 ff.
Von diesen Fassungen soll die zweite (= n) Gegenstand
der folgenden Untersuchungen sein; und zwar wird darin nur die
%
sprachliche Form behandelt; der Inhalt und die damit zusammen-
hängenden Fragen werden in einer anderen Dissertation bearbeitet
werden.
Herr Geh.-Rat Stimming hatte mir gütigst seinen handschrift-
lichen kritischen Text (= St.) zur Verfügung gestellt; außerdem
habe ich in zahlreichen Fällen, wo irgend welche Zweifel auftauchten,
auf die genaue Abschrift der Hs. P, die sich ebenfalls im Besitz
von Herrn Geh.-Rat Stimming befindet, zurückgegriffen. Uebrigens
sei hier betont, daß der mir vorgelegene Text nicht den von
1
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2
Herrn Geh. -Rat Stimming geplanten kritischen Text in seiner
endgültigen Form darstellt, sondern nur eine Vorstufe (jesselben.
Und wenn ich darin geringe äußerliche Versehen gefunden und
am Schluß dieser Arbeit einige Bemerkungen zum Text gemacht
habe, so erklärt sich das eben aus dem provisorischen Charakter
des benutzten Textes.
A. Ergebnisse der SilbenzähluDg.
I. Elision und Hiatus bei einsilbigen Wörtern.
a. Für de, ne (= non), le (Akk. des Art.), la (Akk. des Art.),
ma, ta, sa ist Elision obligatorisch.
b. Auch bei den Pronomina me, te, se, le, la findet sich stets
Elision, sowohl vor dem Verbum: m*en 93, Voccirai 813, dumdie
710, l’aras 954, als auch nach dem Verbum: aporte me a 7106,
laissies me a 6754, rendes le au 4938, laissiSs le oder 7281. Doch
finden sich häufig statt dieser unbetonten die nicht elidierten be-
tonten Formen, sowohl vor dem Verbum: qui toi a engetvrrö
9396, als nach dem Verbum: fiert soi en Viaue 3163, donnes
moi a 3199, prist soi a esmaiier 6335, prist soi a avrer 7436.
Die drei Stellen: por lui aaisier 9235, de lui ocire 7377,
por toi avoir 181, wo die betonte Form vor dem Verbum er-
scheint, entsprechen dem Sprachgebrauch, da im Afrz. zwischen
Präposition und Infinitiv stets die betonte Form verwandt werden
muß.
c. Für ce, que (Pron. u. Konjunktion), je, ne (= nee), se
(= si u. sic ) ist die Elision fakultativ.
ce (95 Elisionen: 35 Hiatus) z. B. dest 8, dert 8283); ce
est 8767; falls nicht elidiert ist, wird oft die ältere Form qou
verwandt: qou est 989 etc.
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3
que (Konjunktion, 420 Elisionen: 150 Hiatus) z. B. k?\l 219,
ld armes 617, que | il 703, que | on 4738.
que (Pronomen, 150 Elisionen: 80 Hiatus) z. B. Tdil 124,
don 1783, que | ü 9684, qui | die 38, que | aves 1141.
je (110 Elisionen: 70 Hiatus) z. B. j’en 947, j’ai 1700, je
en 183; falls nicht elidiert ist, wird auch jou verwandt: jou
aie 825.
ne (30 Elisionen: 110 Hiatus) z. B. n’evesque 7427, n’afoler
8602, ne | adeses 810, ne | acordance 322.
se (= sic, 190 Elisionen: 120 Hiatus) z. B. desterös 423,
da 602, 8i \ en 1201, si | ont 1241. Im Hiatus findet sich hier
stets die Form si.
se (= si, 150 Elisionen: 110 Hiatus) z. B. dil 569, darmes
1760; se \ ü 770, se | avoec 7766.
d. li erfährt je nach seinen drei Bedeutungen verschiedene
Behandlung.
1. Für li nom. sing. masc. ist die Elision fakultativ (190
Elision: 180 Hiatus) Tenfes 630, Tors 618, li enfes 1043, li abes
1476.
2. li nom. pl. wird nie elidiert, li oeü 553, li autre 454.
3. li = Dativ des pron. pers. wird nur vor en elidiert:
li | aconta 193, li | est 431, Ven 1406, 8545, 5500.
e. Einzeln findet Elision auch statt im Nominativ des pron.
relat., wo alsdann für qui besser que anzusetzen sein wird: z. B.
Tdd 2409, 4766, Tc'a 9623, 8657, 12955, c'outre 5693 und in tu
(pikard. te ) vor en: 6257, 14312.
n. Elision in mehrsilbigen Wörtern.
Auslautendes -e in mehrsilbigen Wörtern vor vokalischem
Anlaut wird fast durchweg elidiert; z. B. corrompue et 11, tme
abeie 7, ceste est 5, monte d 425. Doch finden sich drei Fälle
mit Hiatus: suche | hom 247, quinze | ans 10391, dame | adestrant
12800. Die beiden letzten sind auch durch RW gestützt.
1 *
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1
4
Ueber die Elisionsverhältnisse des auslautenden -e im nom.
sing. masc. s. u. p. 8 f.
m. Germanisches h.
Germanisches h gilt als Konsonant, es wird also davor nicht
elidiert; z. B. une | hace 1963, de | haoit 171, de | haster 8506,
la | haiscie 1256, de | Haton 6034, de | Hantonne 29, 4602, 11447,
apele j Huidemer 7137.
Eine Ausnahme machen die drei Wörter hanste, hauberc ,
hiaume, vor welchen Elision fakultativ ist.
la | hanste 6196, 5075, Vanste 5036, 7394, le | hauberc 434,
2103, riche | hauberc 1894, Taubere 1935, 11984.
le | hiaume 2130, 7863, Viaume 1936, 9615. Siehe G. Paris’
Erklärung dieser Erscheinung, Rom. 17, 425 ff.
Nicht elidiert wird auch vor den romanischen Wörtern haut
und hennir : la hautece 16638, ne \ henni 12763. Ebenso verhält
sich der Name Aubefort: de Aubefort 3566.
IV. Hiatus im Innern des Wortes.
a. Die beiden Vokale zählen als volle Silben.
1. Ein trennender Konsonant ist ausgefallen: dir 1, paisant
13450 etc. Wichtig ist die Erhaltung des inlautenden Hiatus -e:
benete 107, maleigon 237, mescheance 13414, veissiis 606, meisme
236, abeie 726, poigneour 306, armeures 6064, aparceu 1483, es-
meu 408, s'eust 13836. Es findet sich kein einziger Fall im
ganzen Gedicht
Anmerkung: Die Form arrestu 400, 1040, 15632, 17459
macht scheinbar eine Ausnahme, da die lautgesetzliche Form ar-
resteu lauten müßte. Doch kann hier arresteu nicht auf laut-
lichem Wege zu arrestu geworden sein, da dieser Fall von laut-
lichem Schwund des vortonigen Hiatus - e - in unserem ganzen
Text isoliert dastehen würde. Es müssen andere Gründe gewirkt
haben. Am nächsten liegt anzunehmen, daß das part. perf. auf
-u sich in seiner Silbenzahl nach dem part. perf. auf -e, das
daneben vorkommt ( arreste 13029, 13776, 15196) gerichtet hat.
, daß das Hiatus-e schon geschwunden ist.
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2. Die beiden Hiatusvokale standen schon im Lateinischen
nebeneinander, nur in gelehrten Wörtern, besonders in den En-
dungen -ionem, -ianum, -iosum, -ientem ; z. B. abitation 18086,
ascension 16830, desfension 14303, estrassion 13459, region 3715,
16858 (8. auch Y a), anciiene 7, crestiien 13439, crestienU 1710,
glorieus 428, 828, oriant 826, escient 1928, 4853, 8444. Außer-
dem in dedbles 37, 220, 1317, engenui 4656, lion 17103, contra-
liits 3822, grasciies 5227, 6320.
b. Die Verbalendungen -ions, -iez sind zweisilbig im imperf.
u. condit., wo aber auch einsilbige Formen Vorkommen, nur ein-
silbig sind sie im Konjunktiv.
-ions, -iens.
1. Als Endung des imperf.
Zweisilbig : amions 4611, estiiens 7791, poiions 1614, 4981;
einsilbig: cdiens 17793, issiens 7794, poiiens 7770.
2. Als Endung des cond.
Zweisilbig: ariens 6530, porrions 4980, 13698, seriiens 868,
11008; einsilbig: ariens 7771, douteriens 4982, feriens 1615, por-
riens 6518.
3. Als Endung des conj. imperf.
Stets einsilbig: eussiens 10271, 15646, 15838, fuissiens
13337, 18067.
-ies.
1. Als Endung des imperf.
Zweisilbig: aliies 11722, avies 10880, disiies 7951, saviies
11133, estiite 5435; einsilbig: avies 8376, esties 3923, soliis 3122.
2. Als Endung des condit.
Zweisilbig: donriies 1525, savr'ies 1864, 10860; einsilbig:
atendries 7821, donries 1525, series 9476, vaurries 16424.
3. Als Endung des conj. perf.
Nur einsilbig: cdissih 6605, deissies 2195, o'issies 16037, veis-
sies 13146.
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V. Andere Erscheinungen, die sich aus der Silben-
zählung einzelner Wörter ergeben.
a. Doppelformen aus demselben Stammwort mit verschiedener
Silbenzahl, sich fast sämtlich als volkstümliche und gelehrte For-
men gegenüberstehend.
1. verte 1613, 3777, 11758 etc., veritt 474, 2954, 3116,
13037 etc.
2. chierte 4257, 7912, 10415, carite 1595, 4041, 7824 etc.
3. raengon 15050, redemption 662, 12894, 14327.
4. fuison 248, 13552, confusion 10944.
5. maison 17723, mansion 16871.
6. oiance 1344, audiance 12298.
7. roion 4789, 9945, 16612, region 3715, 16858.
8. mont 10929, 16510, 19123, monde 15511.
Auf verschiedenen Stammwörtem beruhen: apostle (< aposto-
lus) 4142, 5622, 7293, apostöle 2911, apostoüe 18514 (< *apo-
stolius).
Ebenso noble (< nöbilis) 55, 11452, 12133 und nobile (< *no-
büiui) 685, 6080, 9933.
b. Stamm- und flexionsbetonte Formen der Verba aidier ,
mangier, parier ( araimier ).
aidier scheidet zwischen stammbetonten Formen: die 14992,
ait 1463, und flexionsbetonten Formen: aidier 14301, 14991, 14975.
mangier scheidet ebenfalls: menjue 3333, 5209, 5494, men-
juent 1125, 3943, mengier 2470, mengU 2472.
parier scheidet ebenfalls: paröle 283, 3749, 7742, 18678,
parier 14946 etc.
araisnier zeigt die bekannte Vermischung: araisonne 12392,
araisnie 13504. araisnier 15718 — araisne 12094. arraisonne
12702, arraisonnant 13696. araisonner 14947 etc.
c. Formen mit eingeschobenem und mit geschwundenem inter-
konsonantischem e:
Hongerie 16672, Hongrie 11391, 1563. charterier 2628,
chartrier 2793, 2804. marberins 5359, marbrin 4030. pligon
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7
5010, pdiQon 5719, 5762. S. auch die verkürzten Futurformen
der I. sw., p. 16.
d. Silbenzahl einzelner Wörter.
jovene ist stets zweisilbig: 95, 5899, 10391, auch geschrieben
jone 3631, 11298. angele zweisilbig: 6838, 19089.
Jherusalem kommt meist dreisilbig vor: Jherusalem 17569,
JurscUem 2817, 3478; viersilbig nur Jherusalant 1175.
noiant meist zweisilbig: 7560, 13321, 13607, 15860 etc.,
einzeln einsilbig: niens 6819, 6840.
andoi (50 mal- belegt) z. B. 780, 832, 2800 etc. ambedoi
(25 mal) 787, 1580, 6205, 8285 etc.
arrtere (15 mal; in der Zäsur stehen gewöhnlich Formen mit
-e, diese sind aber als nicht beweisend nicht mitgezählt) 1606,
2908, 9752 etc. — arrier (10 mal) z. B. 1305, 7259, 12065.
avoec (80mal) 4096, 4591, 4731 — avoeques (15mal) 2748,
7516, 12446.
com (165mal) 89, 132, 445 — comme (35 mal) 5, 6, 452,
1667.
dusque, vor Vokal meist elidiert: 834, 439, 477, 1005;
einzeln auf -es auslautend: dusques a 12623, dusques en 13005,
13006.
iUuec (35 mal) 335, 1021, 2546, 5873; iUueques nur ganz
einzeln, nämlich 2522, 11744, 13378.
or 91, 182, 285, 315 und so immer vor Konsonanten; vor
Vokalen und in der Zäsur findet sich gewöhnlich ore geschrieben:
Doch hat hier -e in der Sprache des Dichters keinen Lautwert
gehabt, denn nur einmal findet sich ore vor Konsonant v. 2765,
und da weichen die Lesarten ebenfalls aus.
encor (25 mal) 215, 1127, 1971, 3817. encore ganz einzeln:
1201, 5353, 10563.
Für latein. ecu findet sich nur die Form es, z. B. 414, 679,
1114, 2420; estes kommt nicht vor.
‘ 8or 87, 319, 482, 813, 1080; sore ist stets adv., nie präpos.
431, 441, 1603, 2606, 3262.
voir 11097, 12189, 13067; voire 12427, 16399.
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8
VI. Ergebnisse der Silbenzählung für die Dekli-
nation.
a. Die Erhaltung des -s als Flexionszeichen im
nom. sing. masc. (Substantiva und Adjektiva sind hier zusammen
behandelt).
Es finden sich in unserem Text insgesamt 233 Fälle, in
denen die Erhaltung des -s durch einen folgenden Vokal gesichert
ist; z. B. Bueves est 985, riches hom 16475 etc. Diesen 233 Fällen
gegenüber finden sich nur 25 Fälle, in denen das auslautende -e
eines nom. sing. masc. elidiert werden muß; Bueve occist 10606,
cerde est 2927 etc. Nun ist aber bei der Gegenüberstellung dieser
beiden Gruppen folgendes zu beachten: Von den 233 Fällen der
ersten Gruppe entfallen allein 192 auf den Namen Bueves, während
die elidierende Nom. -Form ohne -s Bueve nur 9 mal vorkommt.
Dieses außerordentliche Ueberwiegen der Form Bueves hat darin
seinen Grund, daß durch das häufige Vorkommen an derselben
Stelle des Verses solche stehenden Verbindungen wie Bueves i
9249, 9277, 9286 etc., Bueves a 10125, 10154, 10223, 10385
etc. sich dem Dichter so fest einprägten, daß er sie halb formel-
haft und mechanisch immer wieder verwandte, wie ja überhaupt
die Sprache unseres Denkmals als einer Spielmannsdichtung einen
überaus formelhaften Charakter durch die Wiederholung stehender
Wendungen zeigt. Das wahre Verhältnis der -s-Formen zu den
0
-s-losen tritt klarer zutage, wenn man die Fälle mit dem Namen
Bueve aus der Zählung ausscheidet und die übrigbleibenden ver-
gleicht. Es zeigt sich dann mit Unterscheidung der verschiedenen
Deklinationsklassen folgendes Verhältnis:
Ia ohne -s 4 Fälle: cerde est 2927, (fest damage et 9436, li
Service est 17066, riche et 17448.
Ia mit -8 28 Fälle: riches et 902, deables adversiers 4111,
riches hom 10720, larges hom 16825, nombres aconUs 18789, chier-
ges embrasts 5634, jovenes estoit 14851 etc.
Ib, II b ohne -s 12 Fälle: sire est 7603, 12673, sire et
12538, sire estes 15531, sire oii 17660, sire or 18429, pere en
408, pere ert 9982, pere est 14102, Gonsse et 2667 etc.
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9
I b, II b mit -8 18 Fälle: fr eres est 16913, fr eres atornes
17638, peres omnipotans 7553, sires et 15173, 18724, peschieres
est 17165, mieudres Engles 19113, povres hom 10415, 12658,
povres estes 1823 etc.
Aus dieser Aufzählung ergibt sich eine deutliche Ver-
schiedenheit bezüglich der Setzung des nom.-s zwischen den De-
klinationsklassen Ia einerseits und Ib, II b andererseits; für Ia
ist die Setzung des -s entschieden die Regel, für Ib, II b ist sie
fakultativ, was ja auch dem nicht lautgesetzlichen, sondern nur
analogischen Ursprung des nom.-s in Ib, II b entspricht.
b. Imparisyllaba.
Sie haben meist die lautgesetzliche Scheidung noch rein bewahrt.
1. Mit festem Akzent.
cuens n. sg. 338, 9195, 10196, 10873, 10884 etc. conte
a. sg. 78, 374, 501, 7755 etc. contes a. pl. 9344. Die einzige
unregelmäßige Form ist contes 1883 als n. sg. hom n. sg. 64,
109, 458, 724, 939 etc. home a. sg. 186, 893, 2372, 2494,
3114 etc. n. pl. 1575, 1676. homes a. pl. 9059, 10192. Auch
preudome 3770 als n. sg. ist regelmäßig, da entstanden aus preus
d’ome.
2. Mit beweglichem Akzent.
abes — ab6; in folgenden nom. sing.-Formen wird die Betonung
auf der ersten Silbe durch die Stellung in der Zäsur erwiesen:
1467, 1477, 7134, 7148, 7155. 7169, 7172. abes n. sg. steht
nicht in Zäsur 16671, ist also nicht beweisend; das gleiche gilt
von abbts a. pl. 12417.
ber — baron regelmäßig.
ber n. sg. 966, 978, 2216, 2361, 2839 etc. baron a. sg.
1064, 1772, 2185, 2605 etc. baron n. pl. 1213, 1911, 2083,
2152 etc. barons a. pl. 8019, 6493, 6509 etc.
comp ains — compaignon regelmäßig.
compains n. sg. 1581, 1613, 2332, 2344 etc. compaignon a. sg.
4587, 7000 etc. compaignon n. pl. 479, 1791 etc. compaignons
a. pl. 1606, 3106, 3422 etc.
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10
enfts — enfant regelmäßig.
enfes n. sg. 587, 630, 1043, 1373 etc. enfant n. sg. 1744.
fei — felon.
fei n. sg. 1437, 1496, 2348, 3406 etc. felon a. sg. 2080,
4748; felon n. pl. 1708. fdons a. pl. 710, 2023, 5334. Einmal
findet sich felons als n. sg. 5823.
gar s — gargon.
gars n. sg. 1437, 12061. gargon a. sg. 1523, 2260, 7446;
gargon n. pl. 1780. gargons a. pl. 2390. Je einmal findet sich
gart 7321 als a. sg., gargon 3406 als n. sg.
glous — gloton.
glous n. sg. 4046, 4497, 4925, 5055 etc. glouton a. sg.
1813, 2918, 4410, 4552 etc.; glouton n. pl. 1540, 1544, 1601,
2385 etc. gloutons a. pl. 1566, 1572, 1607, 1623 etc. Außer-
dem finden sich gloutons als n. sg. 3420, 4613, 4881, glous als
n. pl. 3408.
lerres — larron.
lerres n. sg. durch Stellung in Zäsur erwiesen 7411, 9796;
sonst 4491, 6325, 6906. larron a. sg. 9116. larrons a. pl. 3387,
3394, 3396.
jougleour nur in dieser Form belegt, als a. sg. 4, 12381,
14239, als n. pl. 10103.
lechieres nur in dieser Form belegt, als n. sg 4513, 4466,
5335, 14306, 16779.
niis — neveu.
nUs n. sg. 1728, 2879, 5077, 6832 etc. neveu a. sg. 4956,
6223, 6458, 7253 etc.; neveu n. pl. 470. neveus a. pl. 5285,
5565, 7118. Einmal findet sich nies als a. sg. 6645.
pechieres n. sg. 9858 — pecheor n. pl. 18062.
peschieres n. sg. 11936, 12846, 16774, 16792 — pescheor
a. sg. 16374, 16504, 16751, 16807.
pute — put a in.
pute n. sg. 10910, die übrigen Fälle 590, 1276, 11833
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stehen nicht in Zäsur oder vor Vokal, putain a. sg. 1117. 1140,
2039, 2079, 2116. Zweimal findet sich pute als a. sg. 2827,
2836, doch liegt hier nicht Substantiv, sondern Adjektiv vor.
sire — seignor.
sire n. sg. 846, 878, 828, 811, 154 etc. seignour a. sg. 942,
1157, 1172, 1757 etc.; seignour n. pl. 21, 107, 711, 1345 etc.
suer — seror.
euer n. sg. 2238, 3871, 3921, 3927, 4016 etc. seror a. sg.
876. suer als a. sg. findet sich 4935.
%
traitre — traitour.
trditres n. sg. 4500, 5175, 5270, 5540 etc. traitour a. sg.
7254, 7265, 7719 etc.; traitour n. pl. 2285, 2663, 2667, 5121,
10463 etc. traitours a. pl. 2023, 5272. traitre als a. sg. findet
sich 2223, 11042, als n. pl. 8074.
Bueves — Buevon.
Bueves nom. 603, 874, 1000, 1061 etc. Buevon acc. 750,
2139, 2202, 2213 etc. Sehr häufig findet sich der sekundäre
Akkusativ Bueve 57, 549, 1259, 1352, 1662 etc.
Do — Doon.
Do nom. 274, 299, 463, 476. Doon acc. 470, 392, 269,
494 etc. Sekudärer Akkusativ Do 160, 280, 634, 976.
Guis — Guion.
Gins nom. 71, 123, 389, 411, 417, 424 etc. Guion acc.
29, 55, 84, 311, 406 etc. Sekundärer Akkusativ Gui 286, 451,
1017, 5077 etc.
Hat es — Haton.
Hates nom. 492, 571, 684. Haton acc. 537. Sekundärer
Akkusativ Hate 8073, 8614, 10161, 10174.
Oed es — Oedon.
Oedes nom. 7828, 7871, 7915. Oedon acc. 7729.
Diese Uebersicht zeigt, daß abgesehen von den sekundären
Akkusativformen der Eigennamen die lautgesetzlich kor-
rekten Formen weit überwiegen, daß also die Deklination
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in der Sprache des Dichters im allgemeinen noch nicht zerrüttet,
sondern noch ziemlich rein erhalten war. Die relativ geringen
Abweichungen sind wohl aus dem Zwang des Metrums zu erklären,
dem ja die Volksepen viel leichter nachgaben als die höfischen
Dichtungen.
VII. Adjektiva zweier Endlingen.
Folgende Femininformen wurden belegt:
cruel 10217, communalmant 4229, 11144, 14721, 17527;
erranmant 8449, 15893; fort 2443, 3899, 11660, 11852, fort-
ment 200, 1529, 1954, 2118, 2199; gentieus 12087, 12494,
12250, 12273; gentil 11797; grant 10, 53, 73, 92, 135, 142,
159 etc.; granment 12827; dreimal findet sich grande: 8544,
10082, 11254; in v. 12124 steht grande vor Vokal, ist also
leicht in grant zu bessern ; zu beachten ist, daß die unregel-
mäßige Form grande an den genannten Stellen in RW nicht
auftritt.
gries 14244; joians 11873; loiaument 2750, 4066, 4998,
5514, 14596, 17127; mortd 273, 654, 2402, 2419, 10943 etc.;
quel 1325, 3565, 4680, 4710, 6752, auch quele findet sich 5193,
7630, 12232; tel 52, 228, 1201, 1494, 1610, 1891, 2195, auch
tele 1002, 5493, 12381, 12510, 13887, 18475; vaiUant 9976,
vert 1008, vies 11665, vüment 7090.
VIII. Pronominalformen.
a. eie gewöhnlich zweisilbig: 38, 81, 345, 391, 510, 961,
1819; einzeln einsilbig el: 11467, 11711.
b. pron. pos8.
Es finden sich in unserem Text zwei Arten des mit einem
Substantiv verbundenen pron. poss.
1. die unbetonte Form ohne Artikel, mon ami 3595, mes
homes 4372, ma druerie 160, m’amour 162, ton frere 4501, son
poü 75, ses anemis 414, sa 6 arbe 75, sfamie 30, no signor 5744,
no terre 5748, vo signour 5512, vo mere 5861; die letztgenannten
Kurzformen sind durchaus gewöhnlich.
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2. Die betonte Form mit Artikel li miens sires 258, la moie
foi 4066, li tiens dieus 2995, la toie honte 7420, le sien Service
1434, uns siens chevaus 11310, la soie merci 638, la siue honte
3015, li nostre sire 5449, la nostre terre 1797, le vostre fil 215,
la vostre amitie 369.
3. Einzeln kommen betonte Formen ohne Artikel vor: moie
part 253, soie amour 59. 1974, 8952, 9228. Häufiger sind die
artikellosen Formen nostre, vostre : nostre couvenant 940, nostre renne
3547, vostre plaisir 549, vostre vdente 784.
c. pron. demonstr.
Der Plural von ceste lautet stets ces: ces paroles 775, 1803,
5784, 5929, ces rivieres 5898 etc.
Der i-Vorschlag läßt sich an zahlreichen Beispielen belegen,
einerlei ob das betr. Pronomen substantivisch oder adjektivisch
gebraucht wird: icil 189, icele 5336, ice 17274, icest 1238, iceste
1259. Er findet sich auch vor tant und tel: itant 2032, 7916,
10920, 12822, 16442, iteL 1232, 15455, itele 1627, 16203.
IX. Adverbialformen.
Es findet sich häufig statt der adverbialen Form auf -ment
die neutrale Form des Adjektivs und zwar oft durch et mit einer
Form auf -ment verbunden.
hei 141, 9393, hei et cortoisemant 179, 3845, 8428, 11115,
18677; — daneben auch helemant 678, 976, 1436 etc. droit
2125, 4297, 4791, 6475; — daneben auch droitement 12941.
estroit 2977, 4220, 16659. fort 14767 — forment 14696. haut
9186, 13575, 16145; — daneben hautement 9839, en haut 9195,
9749. menu 2704, 11108, 11137. souef 3594, 4974, 6579,
11444, 13906. souef et helemant 8463, 10802, 11605, 11612.
souef et doucemant 14877.
X. Verbalflexion.
#
a. laissier.
Neben dem Verbum laissier wird auch ein Verbalstamm lai-
verwandt; die beiden Stämme lassen sich in den futurischen
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Formen deutlich unterscheiden: laisserai 5879, 5886, laisseron
10920, 10958, laisseroie 11244. Die Futurformen vom Stamm
lai- sind bedeutend häufiger: lairai 717, 1281, 2396, 11314,
lairas 4128, laira 1586, 9737, 17130, lairons 1639, 1764, 2752,
6636, laires 7364, lairoie 843, 10725, 15940, lairoit 16394 etc.
b. estre.
1. Futurformen. Neben der 1. sg. serai 1505, 4139, 6672,
8528 etc. findet sich einzeln ere: 4564, 12277. In der 3. sg.
überwiegt ert (80 mal) über sera (50 mal); ert 20, 255, 368, 554,
695 etc., sera 333, 461, 598, 689, 715 etc. Einzeln finden sich
auch vom Inf.-Stamm est- gebildete Formen : estrai 14803, esteres 423.
2. Imperf. - Formen. In der 3. sg. finden sich ca. 50 ert:
60 estoit ; ert 929, 985, 2114, 2237, 2455 etc.; estoit 515, 1219,
1221, 1274, 1695, 2406 etc. In der 1. sg. findet sich ere resp.
iere 502, 5457, 8381. In der 3. pl. findet sich erent 6720, 8639.
c. -ons, -ommes.
Die Endung der 1. pl. praes. und fut. ist im Innern des
Verses Überwiegend einsilbig -ons , seltener -omes : avons 873,
cercons 1135, poons 1136, gardons 1130, celerons 688, amenrrons
3724, menrrons 3869, irons 1772, aiderons 13683, garderons
14116, avommes 8567, 13956, 13958, irommes 11560, 11916.
d. -ions, - iez s. o. p. 5.
e. ind. praes.
1. sg. der I. sw.
Meist ohne -e: aim 2388, doins 4633, lo 9981, os 11370,
otroi 4865, ruis 5653; einzeln mit -e: pleure 3716, daimme 5711.
3. sg. der I. sw.
Nur mit -e: colpe 18385, gete 18120, parcle 18678, pleure
5615, salue 8428, envoie 15924. Die Form laist ist, da sie sonst
allein stehen würde, von Zaire, nicht von laissier abzuleiten (mit
graphischem oder analogischem -s.)
f. conj. praes.
3. sg. der I. sw.
Regelmäßig ohne -e: cüt 11128, 13430, consaut 11259,
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11262, demeurt 120, doinst 44, 106, 680, 2664, enuit 5357,
15661, gart 569, 1837, 3605, 14062, paraut 16975, plourt 1926,
port 1223, 13133, penst 6817, 7729, 11608, saut 4041, 15688,
15909, 17659; -e findet sich in saune 2532; in Zäsur steht
sauve 12267.
3. sg. der übrigen Klassen.
1. Mit e: pui8se 12269, 13203, voise 1053, croisse 11821,
11923, 15607, plane 2492, face 14698, Sache 13129, 16558,
vueüle 16586, 17536, tiegne 14874, souviegne 218, desfande 11638,
isse 15853, garisse 17154.
2. Ohne -e: puist 2614, 3257, 4989, 13376, 13729, 14281,
voist 4963, 5367, 15851, 16132, ait 3095, 11090, 15074, soit 4393.
g. Perfektum.
1. Der silbische Unterschied zwischen stammbetonten und
flexionsbetonten Formen der st., d. h. zwischen den Formen der
1., 3. sg., 3. pl. einerseits und der 2. sg., 1., 2. pl. nebst dem
conj. perf. andrerseits wird streng festgehalten; vortonig e ist
überall erhalten: vaus 2382 etc., vaut 3416, 3459, 3639 etc.,
vaurrent 5792, 5793; vausis 9241, 3567, vausist 10881, vausissent
13701. fist 13775, 15106, fesis 7240, 418, feststes 14418, 16663,
festst 2767, 4704, feissent 14284. occist 2199, occesis 2541, occe-
sistes 18338, prist 5374, prisent 5548, presistes 13987, 17116.
vit 5362, virent 1817, veistes 1118, veismes 1122, vei st 17835.
ving 4695, vint 13809, vinrrent 3376, 13233, venis 2288, venistes
15332, 17213, venisse 4691, venist 2145. tint 1981, 2703, tinr-
rent 13817, tenisse 12050, 7820. poi 1740, pot 14320, peusse
16425, cormut 277, 13251, reconnurent 949, cormeust 917, con-
ncumes 13680.
2. Stark, auf -s, flektieren in unserem Text: chainst 2843,
occis 14445, occist 2199, recoust 16279, remest 15431, vaus 2382,
vaug 17779. Wegen vost 7201, voist 18474 neben sonst durch-
gehendem vaut s. Bemerkungen zur Textform.
3. Schwach, auf -t, flektieren außer den gewöhnlichen sw.
III in unserem Text: chai 15208, faii 16257, issi 14400, saüli
4278, 18262, toli 14836, 14897.
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h. Futurum.
1. Verba der I. sw.
a) Mit erhaltenem -e- des Infinitivs: amenderes 8946, man-
deres 3764, porteras 253, assenera 16516, salüeres 3648, proierai
8530, essaierai 1974.
ß ) Mit Synkope des -e- (nach Liquiden und Nasalen) : dowrrai
160, 248, 507, donrra 331, 1541, donrroie 2391, 3189, mewrrai
2428, 2436, menrres 3407, menrroie 3659, comparra 10974, com-
pera 13563, comperres 3408, 9797. comparroit 7916.
2. Verba auf -ir (sw. und st.).
cc) Das -i- ist lautgesetzlich geschwunden: assaurra 16932,
carra 205, ferra 6084, garra 5544, gerra 11407, harre 12215,
istrai 14983, istroit 15841, morrai 2708, orras 4063, siurras 6739,
tenrrai 545, venrras 3878, venrres 2443 etc.
ß) -i- ist erhalten: gariront 16112, guerpiras 16996, nourirai
14877, vestirai 881.
3. Verba auf -re und -oir.
cc) -e- ist geschwunden: atendront 5410, pendra 4069, perdra
6287, rendrai 4068, estrai 14803, prendrai 7087, ocira 14834,
vivrai 14834, remanrrai 1532, serrai 16492, vaurrai 6486, arai
3211, avras 3607, aroit 3873, saront 14733, parra 15151,
16825 etc.
ß) Sogen, erweiterte Futurformen mit einem als Uebergangs-
laut eingeschobenen -e-: estordera 17401, pendera 14839, respon-
derSs 9149, meteres 17025, esteres 423, averai 2265, 11195, 13101,
averas 12978, 17273, avera 2751, 9294, averie 6295, devera
10285, deveroie 12226, deveries 6864, mouverai 16590.
i. Imperativ.
Für den Imp. ist der conj. praes. eingetreten in metes ens
6722, saches 17272.
k. Infinitiv.
Die Infinitivendung läßt sich durch die Silbenzählung er-
weisen in: ardoir \ en 13097, 13119; corre 15617, querre 16597.
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17
1. Part. perf.
Die starke Flexion läßt sich durch die Silbenzählung er-
weisen in: arse 13258, 13456, desrout 2051, desroute 6200, reines
9088, semons 16951, 10632, 11765.
XI.' Inklination.
%
d e.
-\-le (art. masc.) stets — > del, dou, du: del mieux 10, dou
cour8 362, du ciel 14076 etc.; + Za (art. fern.) — > de la: de la
dame 336, de la gent 484 etc.; + les (art. pl.) stets — > des:
des poissons 798, des glotons 1639 etc.
a.
-fZe — > au: au gent cors 776, au cd 1148 etc.: -\-la — >
a la: a la fiere vigour 313, o la bele semblance 324; -f- les — > as :
as armes 399, as chiens 413, as tables 1046 etc.
en.
-f -le stets — > el: d destrier 981, d pcdais 1204, el donjon
1138 etc.; -f ■ la — > en la : en la forest 408, en la terre 535, en
la maison 666; -f- les — > es; es pres 500, es cors 383, es chevaus
403, es destriers 936 etc.
ne.
+ le, la (pron. pers.). a) — > nel (135 mal), 222, 354, 423>
526, 618, 653 etc. b) — > ne le , ne la (75 mal). Die Fem.-
Form für la ist gewöhnlich le: 619, 793, 1138, 1717, 2396,
3974, 4880, 6466, 6663, 11570 etc.; -f-?es (pron. pers.). a) — >
nes (10 mal) 2036, 2040, 4982, 6120, 9358, 11274. b) -> ne
les (5 mal), 1058, 10996, 11275 etc. Der Dativ li lehnt sich
nie an.
je.
+ /e, la. a) — > jel (45 mal), 353, 858, 872, 1072. b) — >
je le y je la (30 mal) 629, 631, 5625, 7087, 8537, 12363;
— > je les 3931.
que.
+ a ) qud 917, 8902, 9068, 10823, 10869, 18823.
b) — > que le 9103. les — > kes 17670.
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18
«
se (sic).
-{-le, la. a) sei (55 mal) 1164, 2202, 2287, 2575, 6700
etc. b) — > si le, si la (50 mal) 252, 547, 946, 970, 1521, 6701,
10532 etc. -f fes: a) — > ses (15 mal), 926, 2025, 2054, 2095,
3043 etc. b) si les 920, 921, 1589, 1731, 4984, 6354 etc.
#
se - (si).
+ le, la. a) — > sei 1136, 11872. b) -> se le 5451, 7317,
8384, 9332, 10934, 12291, 12403 etc. + les -> si les' 2034.
XII. Aphärese.
Neben qui est 1030, 3001, 4051, 4196, 5754 etc. findet
sich ziemlich häufig qui 'st 2012, 4803, 5899, 6640, 8317, 8331,
9016, 10173, 12892, 17942, 18905.
B. Metrik.
Die vorliegende Fassung des B. v. H. ist in Zehnsilbnern
abgefaßt. Der Versbau ist außerordentlich regelmäßig. Die Zäsur
liegt stets hinter der 4. Silbe. Abweichungen davon kommen
nicht vor. Die Zahl von 10 Silben ist durchaus regelmäßig fest-
gehalten. Es finden sich nur ganz wenige Verstöße. Eine Silbe
zu viel hat in St.: 17470, eine Silbe zu wenig: 18044. Diese
Fälle sind leicht zu bessern. Näheres s. Bemerkungen zur Text-
%
form.
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19
C. Ergebnisse der Untersuchung der Assonanzen.
I. Allgemeines.
a) Ueber den Zusammenhang von Stil und Reim-
teclinik und über den Einfluß des Reimzwanges.
Die Zahl der verschiedenen Assonanzvokale ist relativ ge-
ring: a, ä, a-f e, f, e + e, q, q + e, iS, iere, i, ?, i + e, Qr , ort, oi,
o, o e, w, w + e. Daher wirkt die Lektüre eintönig und z. T.
ermüdend. Es kommt noch hinzu, daß der Dichter die beque-
meren Assonanzen, z. B. ie, i, ani sehr bevorzugt (es finden
sich 102 f-Laissen, aber nur 3 or-Laissen, 1 iere-Laisse), und daß
er denselben obendrein eine außerordentliche Länge gibt, sodaß
sie die übrigen nicht so bequem zu handhabenden Assonanzen
nicht nur an Laissenzahl, sondern vor allem auch an Verszahl
übertreffen. Die f-Laisse 6633 — 7074 z. B. hat 442 Verse, die
oi-Laisse 18729 — 18733 dagegen nur 5 Verse. Daraus geht her-
vor, wie sehr der Dichter beim Bau seiner Verse auf Bequemlich-
keit sah. Die f-Laissen allein zählen insgesamt 8620 Verse, also
beinahe die Hälfte der ganzen Dichtung. Demgegenüber zählen
die Laissen auf a, a-\- e, e t , ^ -f- e, f, iere, pr, ort, o + e, oi, u + e
zusammengenommen nur 940 Verse. Die Gründe für die beque-
mere Verwendbarkeit der Assonanzen auf ie, i , ä sind leicht
einzusehen: Infinitive auf -er, -ier, -ir lassen sich sehr leicht am
Versende als Assonanzwörter verwenden, nicht bloß, weil sie an
sich schon häufig Vorkommen, sondern auch, weil ihre syntaktische
Verwendung die Stellung am Ende eines Satzabschnittes begün-
stigt, das ja meist mit dem Versende zusammenfällt. Außerdem
treten in unserer Dichtung, wie in der Spielmannspoesie überhaupt,
eine Reihe stereotypgewordener Wendungen auf, die auf -S, -er,
-ie, -ier, -ant etc. auslauten und sich als bequem verwendbare
Flickwörter charakterisieren, besonders epitheta ornantia und Be-
teuerungsformeln. Daß sie oft bloße Flickwörter und nur zu dem
Zwecke verwandt sind, um die für die Assonanz erforderliche En-
dung zu gewinnen, geht daraus hervor, daß man sie meist ohne
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20
Schaden für Sinn und Zusammenhang des Satzes einfach weg-
lassen könnte. Im folgenden sind einige Beispiele angeführt ;
den epith. ornant. sind dabei die Substantiva beigefügt, an die
sie sich gewöhnlich anlehnen. Belege wurden wegen des überaus
häufigen Vorkommens nicht gegeben, sie sind unter den betr.
Assonanzen leicht zu finden : bois rame ; branc letrS ; anemis mortes ;
baron nature ; Soibaut le barbe , senk, membre: Bueves li ber ; Lon-
dres la eite; par dieu de mdiste; par la vostre bonte ; ä vostre
volenti; Viaume vergie ; d’or tnier ; au corage fier ; le glouton losen-
gier; dieu le droiturier ; le branc d'aeier ; le baron Chevalier; Arondel
le destrier ; sans encombrier , par la vostre pitie ; preus et gentis ;
au gent cors signori , dieus qui onques ne menti; Buevon Venfant ;
la vile grant, ä son talant, ä son commandement und andere F ormen
auf - ment , sowohl Substantiva, wie Adverbia z. B. cortoisement .
Eine große Rolle spielen in den Assonanzen auf -er, -ier, -ant
die Umschreibungen des Verbums. Sie sind gleichfalls charakte-
ristisch für den Stil der Spielmannsepen und werden angewandt,
um die Assonanz zu erzielen, wo die einfache Verbalform dieselbe
nicht ergeben würde.
1. Part, praes. resp. Gerund. -f Hilfsverbum.
8 , en vait a'irant 225 (nicht „geht zürnend davon“, sondern
„erzürnt sich darüber“), va souspirant 13310, vont criant 13674,
alons connissant 14014, vont traiant 14090, va grant joie faisant
18684. Diese Umschreibung mit oder ist sehr häufig.
il vous soient aidant 219, serai rachatant 943, furent arrestant
958, soiies moi secourant 3152, ü fu tornant 12849, soie perdant
13013, serons creant 13682, je serai repairant 16463. Auch diese
Umschreibung ist sehr häufig.
Seltener sind die folgenden: devenes de mon fil marcheant
1533, Vont fait remscitant 1153, fxst entendant 1146.
2. Modales Verbum -f Infinitiv.
a. Sehr häufig sind die Umschreibungen mit den modalen
Verben vdoir, devoir , pooir: ne vaut plus atargier 12594, ne vaur-
r ent atar gier 12610, vous en vueil je proiier 12633, nous doit jugier
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21
12318, com dut del moustier retourner 12388, que moidt pooit amer
12389, se dieus me puist aidier 12578, qui tot puet justicier 12583,
b. Mit faire : fait cachier 11968, a fait mander 12416, font
vendre 12611, firent encortiner 15473, fist on Viaue corner 15485,
a fait envoier 15754, fönt deUvrer 16414.
c. Mit aler : se vait agenoillier 15752, Vala ... acoler 16408,
se vait apar eiliier 16728.
d. Mit prendre ä: se prist a dementer 12383, coulor prist a
inner 12423, sei prist a acoler 12424, sei prist a regarder 16420.
*
e. Seltener sind andere Umschreibungen, z. B.: nel mist en
oublier 12415 etc.
Diese Beispiele zeigen in welchem engen Zusammenhang Stil
und Keimtechnik wie überhaupt in der afrz. Volksepik, so auch
in unserem Gedicht stehen, und besonders worin die Gründe für
die Bevorzugung der Assonanzen auf e, te, t, a zu suchen sind.
Ein anderes Charakteristikum für Stil und Reimtechnik des
Dichters sind die häufig auftretenden Formen desselben Wortes
mit verschiedenem Ausgang, je nachdem der Assonanzvokal es er-
fordert. Solche Doppelformen finden sich auch in anderen Dich-
tungen. Doch verraten sie durch ihr eigentümliches Gepräge und
ihr seltenes sonstiges Vorkommen, daß sie nicht aus der leben-
digen Sprache stammen, sondern erst unter dem Zwang der Reim-
not entstanden sind. So finden sich nebeneinander:
Substantiva:
t
acordance 322, acort 11267; aidance 1355, die 733, 14174,
18236, aiue 3891, 3884; viutance 12314, vilte 3093, vilonnie
18233; vengance 323, vengison 259; arrestance 334 (nicht in
Godefroys Wörterbuch aufgeführt), arrestison 268, 1137, 15293;
ire 9629, airison 1115; pitt 1680, 4194, 4700, 9396, pitie 3471,
3484, 3811, 9677, pitance 337; desir 611, desirier 2190, 6252,
6322, 12596, desirance 2218; regnA 845, 2317, 4726, regnier
2189, 3993, 9956, 9959; amirant 13677, 16460, 14911, amire
2094, 3042, 3034; he 9878, 10604, 11228, 17877, haour 287;
folie 109, folour 64; commandemant 199, 1537, 9085, commant
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22
541, 2709, commandie 4301; Kn 1476, 2768, 5789, 10461, lignie
17692, 18522; harne 2347, 6448, baronnie 17703, 17963; pre
500, 2940, 14786, pree 1973, 1981, 16191, 16177, prael 1908,
praerie 122, 9591; fois 1871, 3943, foiies 1259, 1881, fies 5771 ;
esciant 4849, 4853, 13657, esciante 12303; mont 4824, 10937,
monde 971, 997; Denis 13144, 16381, Denise 18000; Hermin
2480, 2547, 3798, 4412, 4463, Hermine 1929, 3898; mal 18251,
mel 1363, 1377, 6994; costal 18258, coste 1604, 2922; hiretal
18250, herites 507.
Adjektiva und Partizipia :
campal 18255, champel 5625, 16029; esperital 18259, espe-
rites 2028, 3142, 2971; rame 490, 2961, 3254, 3367, rainn
440, 18266; arreste 13029, 13776, 15196, arrestu 400, 1040,
15632, 17459; foiUie 6365, foiüu 412, foiUi 2452; nes 828,
1674, 2084, 2299, nascu 11674, nasquis 15574; ire 482, 1306,
2270, irie 2199, 3497, 3451, irascu 418, 5030, 18279; reines
1635, 2070, 2803, 4166, remanu 2783, 11859; sailli 4459, 4534,
5732, 11041, smlu 2800; consivi 15181, 15187, aconseu 1236;
consenti 11004, consentie 11400, consentu 1228; revesti 3762, fer-
vesti 5879, 17355, vestie 4263, 18244, vcstu 1210, ravestu 15649;
descouloures 2953, 6707, 9763, descoulouris 12925, 17364, cou-
lourie 147, 3923; töloit 3935, tolu 413, 4011, 11864; cheoit
12995, ch'eu 4006, 11076, mesceu 11067; senestre 1807, senestrier
3985, 9310, 11985; droiturd 8364, droiturier 764, 1088, 3498;
v oute 1302, vautis 890, 3739, 5522, 12742, vauti 11490; anti
5754, 11440, 11494, antie 384.
Pronomen :
mi 2544, 2751, 3754, 5875, 5845, 18544, moi 1860, 1870,
3878, 12973, 12977, 15765, 18729, 18731.
Verbformen :
seoir 12993, seir 2254; veoir 12971, ve'ir 615, 2485, 4636,
4396, 4991, 5877, 12949.
Wegen des Nebeneinander von: 1. pl. - ons , - ommes , 2. pl. fut.
-es, -ois, 3. sg. pf. -i, -ie s. u. Formenlehre p. 14; 60 — 61.
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23
b. Reinheit der Assonanzen.
Die Reinheit der Assonanz ist im allgemeinen gewahrt. Doch
linden sich folgende Abweichungen davon:
1. Nasale in oraler Assonanz.
a) x in männlichen i- Laissen kommt ziemlich häufig vor,
(141 mal) z. B. 640, 645, 1420, 1427, 1432 etc. Zu beachten ist,
daß davon nur 13 Fälle auf die 15 Laissen nach v. 10538 ent-
fallen, dagegen 128 Fälle auf die 15 vorhergehenden Laissen,
ein deutliches Zeichen dafür, daß in der zweiten Hälfte der
Dichtung sich ein entschiedener Umschwung in der Reimtechnik
vollzog. S. u. p. 37 ff.
ß) x in weiblichen i-Laissen findet sich 27 mal; z. B. ferinc
1546, orine 1549, estrine 1918, Hermine 1929 etc. Auch hier
ist zu beachten, daß allein auf die ersten 13 Laissen bis v. 5720
21 Fälle kommen, dagegen nur 6 Fälle auf die 18 Laissen von
v. 9591 ab.
y) xe in i6- Assonanz nur 3 Fälle: bien 2152, 3523, paien
17411.
d) o in o-Assonanz 6 Fälle: Buevon 3693, front 3704, ar-
ragon 3712, maugons 3713, Buevon 3714, region 3715, die letzten
4 also unmittelbar hintereinander.
s) ü in u- Assonanz geun 1484.
. 2. Orale in nasaler Assonanz
a) In 8 + e-Assonanz findet sich douce 4370.
ß) In d- Assonanz 5411 — 5413 moult-vous-jor ; diese Verse
stehen nicht in RW.
3. Diphthonge in Vokal- Assonanz.
a) oi in o-Assonanz: besoign 15295, zweimal findet sich die
Schreibung beson 2412, 9941, ein Zeichen, daß der Diphthong
noch fallend war.
ß) oi -f- e in o + e-Assonanz : poignent 2642, Covdoigne 4366,
4373; hierher gehört auch avonne 929 = avoine.
y) In t-Assonanz treten auf guie 4319, Gui 18533, 18545;
hier liegt jedoch nicht der Diphthong [m, sondern einfaches i vor
(= german. x).
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4. Das Bartsch’sche Gesetz ist in St. im Anschluß an P
streng innegehalten. R und W indes zeigen zahlreiche Verstöße
(Beispiele s. am Schluß der Bestimmung von R). Die scheinbaren
Verstöße, die sich in St. und P. finden, beruhen auf Doppel-
formen, die auch sonst in der afrz. Literatur Vorkommen.
So finden sich nebeneinander: amistt 6813, 10297, 16940,
amistit 369, 3529, 3837, 6295, 10520; piU 1680, 4194, 4700,
9396, 12706, pittt 3471, 3484, 3811, 9677, 15365; aquiter
2284, 3652, aquitier 7080; detrier 7326, 6811, deines 6860,
18025, deviies 19103; demser 6731, devisiei' 10859; escries 1371,
2038, 3060, escriits 17400; geter 796, 2341, gett 1338, 1396,
getier 6470; mercii 2806, 3310, 13971, merciie 373, merciier
12021, 15387; ire 482, 1306, 2270, airer 6951, irie 2199, 3497,
6383, 6632, airier 2597; respiter 8527, 8538 , respitier 15018.
#
c. Uebergang von Assonanz zum Reim.
Der Begriff Assonanz trifft nicht für den Gesamtumfang
unserer Dichtung zu. Die Laissen der ersten Hälfte allerdings
zeigen die gewöhnliche Assonanz , also bloß Gleichklang des in
der letzten Silbe des Verses stehenden betonten Vokals oder
Diphthongen. Doch zeigt sich auch hier schon häufig die Ten-
denz zu größerer Reinheit, zum Reim, also nicht nur Gleichklang
des Vokals, sondern auch alles dessen, was darauf folgt. Und in
der zweiten Hälfte der Dichtung setzt sich an Stelle der bloßen
Assonanz der Reim fast vollkommen durch.
Im folgenden wird zunächst eine Liste der Assonanzen ge-
geben ; um zugleich die Entwicklung der Reimtechnik zu zeigen,
wird zu jeder Laisse eine Bemerkung über die Art ihrer Asso-
nanz hinzugefügt. Es werden dabei 4 Grade unterschieden, die
mit I, II, III, IV bezeichnet werden. I = Laissen, deren Asso-
nanzen durchweg so rein sind, daß man sie als gereimt bezeichnen
muß. II = Laissen, in denen der Reim im Allgemeinen durch-
geführt ist, in denen sich aber ganz einzelne Assonanzen finden.
III = Laissen mit bloßer Assonanz , in denen sich aber eine
Neigung zu größerer Reinheit insoweit geltend macht, als in ca.
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50 °/o der Verse, besonders in Gruppen von aufeinander folgenden,
deutlich immer wieder auch Gleichheit des Konsonanten statt-
findet, IV = Laissen mit bloßer Assonanz, in denen sich keine
solche Tendenz geltend macht Diejenigen Laissen, die in St.
keinen reinen Reim aufweisen, für die aber durch die im folgenden
angestellte Untersuchung die Reinheit des Reims wahrscheinlich
gemacht wird, werden mit I* bezeichnet. Außerdem wird da, wo
es angeht, eine Angabe hinzugefugt über das Vorkommen von
auslautendem festen und unfesten -s, um daraus Schlüsse zu ziehen
über das Verhalten des -8 im Reim.
Liste der Assonanzen, resp. Reime.
a.
4087-
-4104 IV
16503-
-16535 I
10485-
-10501 I
17119-
-17131 I
11403-
-11435 I
17544-
-17594 I.
15498-
-15513 I
dl.
18249—18263 I.
ä + e.
316—340 I
1344—1357 I
1398—1407 II
2209 — 2232 IV
12297-12315 IV.
a ( ant).
Für diese Assonanz sind nicht nur diejenigen Fälle von nom.
sg., die ein -s aufweisen, gezählt worden, sondern auch die, welche
im vorliegenden Text kein -s aufweisen, es aber nach dem Sprach-
gebrauch des Dichters haben könnten. Alle diese möglichen Fälle
wurden mitgezählt, um der vollständigen Reihe der festen - s des
acc. pl. die andere vollständige Reihe der unfesten -s gegenüber-
zustellen.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
26
166-
■236 II 2 a. pl., 2 n. s g.
11101 —
-11170 I 1 n. sg.
519—
-541 I 3 n. sg.
11504 —
-11657 I* 5 n. sg.
897—
-926 II 1 a. pl., 3 n. sg.
11678 —
-11728 I 1 n. sg.
938-
-964 II 2 a. pl., 1 n. sg.
12798—
-12864 II 4 a. pl., 4 n.sg.
1144-
-1187 II 1 a. pl., 3 n. sg.
12996-
-13015 I* 4 n. sg.
1511 —
-1539 II 1 a. pl., 4 n. sg.
13305-
-13329 I 1 n. sg.
2702—
-2730 II 2 a. pl., 1 festes
13651-
-13696 II 1 festes -s,
-s,
1 n. sg.
2 n.
sg-
3147-
-3158 I 2 n. sg.
13849-
-13920 I 2 n. sg.
3841-
-3866 II 1 a. pl., 1 n. sg.
14009-
-14094 I* 4 n. sg.
4052-
■4086 II 1 a. pl., 1 festes
14498-
-14577 I* 3 n. sg.
-s,
2 n. sg.
14808-
-14918 1 10 n. sg.
4331-
-4363 II 1 a. pl., 2 n. sg.
15397-
-15440 I* 4 n. sg.
4846-
-4865 II 1 a. pl., 1 n. sg.
15794-
-15860 I 4 n. sg.
5266-
-5298 I 3 n. sg.
16101 —
-16149 II 1 a. pl., 3 n. sg.
5573-
-5587 II 2 a. pl., 1 n. sg.
16429-
-16466 I 4 n. sg.
7542-
-7563 I* 4 n. sg.
16966-
-17007 I* 3 n. sg.
7924-
-7934 I
17267-
-17316 I 1 n. sg.
8165-
-8181 I* 1 n. sg.
17417-
-17458 I 2 n. sg.
8416-
-8465 II 1 a. pl., 4 n. sg.
17765-
-17797 I 1 n. sg.
9051-
-9107 I* 4 n. sg.
18118-
-18149 I* 3 n. sg.
9487-
-9533 I* 1 n. sg.
18370-
-18428 I 3 n. sg.
9825-
-9867 I
18652-
-18686 I.
10716
— 10805 I 4 n. sg.
e (d).
1893—1910 III
4911—4955 II
16641—16649 I.
e + e.
1766—1826 IV
2812—2827 IV
2835—2852 IV
12250—12272 IV
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27
12494—12515 IV
12646—12678 IV.
e.
Die in der zweiten Hälfte der Dichtung von Vers 10560 an
eintretende Scheidung der Laissen nach den verschiedenen Aus-
gängen -e, -es, -er wird hier in der Zählung auch äußerlich zur
Erscheinung gebracht. Wenn in der ersten Hälfte des Gedichts
die Endung -er bedeutend seltener auftritt als -e und -es, so liegt
das nicht daran, daß der Dichter sich bemüht hätte, möglichst
rein zu assonieren, und deshalb die Endung -er als störend gegen-
über den Endungen -e und -es möglichst unterdrückt hätte, son-
dern es liegt an dem relativ seltenen Vorkommen der Endung -er
an sich , wie die auffallend geringe Zahl der Reimlaissen auf -er
bezeugt. In den ie - Assonanzen dagegen liegt die Sache umge-
kehrt; die Ausgänge auf -ier tiberwiegen durchaus die Ausgänge
-ie, -ies.
In dieser Assonanz ist das unfeste -s des nom. sg. nur in
denjenigen Fällen gezählt, in denen es in St. gesetzt ist. Es ist
#
dabei zu beachten, daß St. das unfeste -s ziemlich willkürlich
setzt und daß es außer den gezählten noch eine Menge von
Fällen gibt, für die der Sprachgebrauch die Setzung des -s zu-
lassen würde. Näheres s. u. Bemerkungen zur Textform.
443-518 IV
777 — 849 IV beachte 788 — 802: 15 -er hintereinander.
1291—1343 IV
1358—1397 IV
1565—1765 IV
2009-2151 IV
2269—2386 IV
2665 -2701 IV
2803—2811 IV
2905-3146 IV
3159—3274 IV
3302—3371 IV
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28
3542-
-3691
IV
4014-
-4051
IV
4148-
-4214
IV
4231-
-4262
IV
4667-
-4755
IV
5085—
-520X
IV
5238-
-5268
IV
5554-
-5572
IV beachte 5554 —
5559: 6 - er hintereinander.
5588-
-5683
IV
5882-
-6043
IV
6394-
-6459
IV
6633-
-7074
IV
7113-
-7541
IV
7564-
-7923
IV
8010-
-8164
IV
8182-
-8415
IV
8466-
-8671
IV beachte 8498 —
8530 : 30 - er hintereinander.
8687-
-8868
IV
8931-
-9050
IV
9108-
-9217
IV beachte 9110 —
9127: 18 -er hintereinander.
9256-
-9294
IV
9327-
-9486
IV
9534-
-9590
IV
9724-
-9824
IV
9868-
-9935
IV
9974-
-10098 IV beachte 9974-
—9988: 15 -er hintereinander.
10151-
-10242 IV beachte 10154
—10172: 19 -er „
10223
—10241: 19 -er „
10258-
-10310 IV
10328-
-10459 IV beachte 10358
—10390: 30 -er
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29
Von hieran tritt eine Scheidung ein nach den Ausgängen:
6s
er
gemischt
10560—10715 I*
9 -s n. sg.
10806—10850 I*
1 -s n. sg.
11171—11261 1*
4 -s n. sg.
11737 — 11832 I*
1 -8 n. sg.
11883—11952 I*
3 -s n. sg.
12100—12151 II
12185—12249 II
12679 — 12720 II
13330—13379 III
13387—13431 II
13570—13650 I*
4 -s n. sg., 2 -s a. pl.
13776—13848 I*
4 -s n. sg.
13921—13971 I*
2 -s n. sg.
14095—14157 II
14404—14497 II
11268—11383 I*
12100 — 12249 zerfällt in drei Teile:
12152—12184 I
12363—12378 I
12379-12428 II
13016—13104 IV
14176 — 14235 I*
14578 — 14638 I*
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30
*- _
14669—14807 I*
9 -s n. sg., 3 -s a. pl.
15514—15568 I*
4 -s n. sg.
15667—15715 I*
1 - s n. sg.
15998—16100 I*
12 -sn. sg., 3 -sa.pl.
16286 — 16366 I*
2 -s n. sg.
16536-16610 I*
4 -s n. sg.
16650—16703 I*
6 -s n. sg., 2 -s a. pl.
16882—16965 I*
1 -s n. sg.
17166—17231 I*
2 -s n. sg., 4 -s a. pl.
17317—17351 I*
2 -s n. sg.
17732—17764 I *
3 -s n. sg.
17858—17925 1*
18030—18081 I*
8 -s n. sg.
18559—18610 I*
8 -s n. sg.
15593—15631 I*
15861—15927 I*
16213—16277 II
16467—16502 I
16626—16640 I*
16731—16806 I*
%
17008—17096 I*
17595—17662 II
18002—18029 I*
18281—18369 I*
18429—18479 I*
18734—18797 I
er
14919—14957 I
16383—16428 I
17511—17543 I
17798—17857 II
18150—18184 II
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
31
4 4s
18815—18860 I*
3 -s n. s g.
18892—18935 II
18969—19002 I
19035—19086 I*
e + e.
1-
-20 I
12429-
-12493
II
564-
-602 I
13219-r
-13304
II
998-
-1025 I
13755-
-13775
I
1188-
-1202 I
14332-
-14403
I
1947-
-2008 II
14639-
-14668
I
4320-
-4330 II
15036-
-15091
I
4866-
-4910 II
15773-
-15793
I
6184-
-6205 II
16166-
-16212
I
7981-
-8009 I
17926-
-17945
I
10099-
-10113 I
18185-
-18220
I
11658-
-11667 I
18633-
-18651
II
11833-
-11852 I
19003-
-19034
I
12025-
-12052 II
ie.
%
ie
. ies
ier
gemischt
71—106
I*
341—395 III
2 -s n. sg.
764—776
II
1043—1100 I
1826 — 1858 III
2152—2208 IV
2259—2268 III
2574—2639 IV
2853—2904 IY
3275—3301 IV
3372—3541 IY
3804—3840 IV
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
32
i es
ier
10502—10537 II
15361—15396 I*
7 -s n. g.
4104-
-4119
III
4215-
■4230
III
5208-
-5237
III
5463-
-5492
III
6044-
-6183
II
6206-
6393
II
6460-
-6632
II
7075-
-7112
II
7935-
-7980
II
8672-
-8686
I
8869-
-8930
II
9218-
-9255
II
9295-
-9326
II
9635
9723
II
10114 — 10150 II
10311—10327 II
10851—10883 I*
11953—12024 II
12316—12354 II
12565—12645 II
13105—13135 II
13503—13569 II
14958—15035 I*
15716—15763 I
15928-15946 III
16150—16165 I
16704—16730 II
17098—17118 II
gemischt
3954-3997 IV
9952—9973 IV
12900—12920 IV
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
33
• 0
te
ies
ier
gemischt
17232—17266 I*
9 s n. g.
17372—17416 III
+
17663-
-17683
I
18706-
-18728
I
18798-
-18814
I
19087—19124 II
iere.
1271—1290 I.
i.
#
l
is
ir
gemischt
603-
—646 IV
»
beachte
. 603—619
850—896 III
- ir !
1408-
-1478 IV
2233-
-2258 IV
2433-
-2573 IV
2731-
-2779 IV
3725-
-3803 IV
4139-
-4147 IV
4378-
-4666 IV
4956-
-5029 IV
beachte: 4956 —
—
4975 -is
5322-
-5375 IV
5493-
-5553 IV
5684-
-5701 IV
•
5721-
-5766 IV
5788-
-5881 IV
10538—10559 I*
10975—11050 I*
6 -s n. sg.
%
3
Digitized by (jO glC
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UNIVER5ITY OF CALIFORNIA
34
11436
1
11472
13151
17352
18532
i is ir gemischt
11449 I*
-s n. sg.
11505 II
12075—12099 IV
12516—12564 II
12741—12797 IV
12921—12949 IV
13136—13219 zerfällt in drei Teile:
13136—13150 II
13169 II
13170 — 13219 II 14279—14298 I*
15168—15195 I*
15569—15592 1*
16367—16382 I*
17371 I*
18558 II
i + e.
Die hierhergehörigen Assonanzen und Reime weisen in der
Hauptsache die Endung -ie auf; nur einmal findet sich -ise als
durchgehender Reim: 11875 — 11882.
107-
-165 :
[
5702-
-5720 IV
684-
-735 II
5767-
-5787 IV
748-
-763 I
9591-
-9634 II
1240-
-1270
I
10243-
-10257 III
1540-
-1564
IV
11384-
-11402 I
1911-
-1946
IV
11450-
-11471 I
2387-
-2401
IV
11875-
-11882 I -ise!
3897-
-3924
IV
12273-
-12296 II
4120-
-4138
IH
12355-
-12362 I
4263-
-4319
III
12721-
-12740 IV
5299-
-5321
IV
13972-
-14008 I*
5429-
-5462
IV
14158-
-14175 I
r\ Original from
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35
14236-
-14278 I
17946-
-18001
II
15651-
-15661 II
18221-
00
00
7
I
15947-
-15981 I
18480-
-18531
I*
17684-
-17713 I
18861-
-18891
n.
in.
10460—10404 I.
#
ort.
C
11262—11267 I
11729—11736 I
13380—13386 I.
o.
Die hierhergehörigen Assonanzen resp. Keime zeigen über-
wiegend den Ausgang -or.
43 — 70 -or I
283 — 315 -or I
3692—3724 -or III.
»v
O.
Die hierhergehörigen Assonanzen resp. Reime zeigen über-
wiegend -on.
237-
-282 II
12950-
-12968
II
542-
-563 II
13432-
-13502
II
647-
-683 II
13730-
-13754
II
736-
-747 I
14299-
-14331
I
1101-
-1143 II
15281-
-15309
II
2402-
-2432 II
16611-
-16625
I
4756-
-4845 III
16807-
-16881
II
5064-
-5084 II
17132-
-17165
II
5376t-
-5428 III
17472-
-17510
II
9936-
-9951 I
17714-
-17731
II
10884-
-10948 II
18082-
-18117
II
12865-
-12899 II
18687-
-18705
I.
3 *
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
36
o + e.
21-42 IV
927—937 IV
965—997
zu beachten ist in dieser Laisse das deutlich erkennbare Streben
nach Reinheit des Reims ; es reimen
965 — 968 auf -ome
969 — 974 auf - onde
975 — 985 auf -onne
986 — 991 auf -ome
992 — 997 auf -onde
2640—2664 IV
4364—4377 IV.
Oi .*
1859—1892 IV
3867—3881 IV
3925—3953 IV
12969—12995 IV
15764—15772 II
18729—18733 I.
M.
u
1203—1239 I*
13 -s n. sg.
2780—2802 III
2828—2834 I
3998—4013 I*
3 -s n. sg.
11051—11100*
12 -s n. sg.
gemischt
390—442 IV
1026—1042 IV
#
1479—1510 IV
5030—5063 IV
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37
U US
11853—11874 I*
2 -s n. sg.
12053—12074 II
15632—15650 I*
1 -s n. sg.
15982—15997 I*
4 -s n. sg. 17459—17471 I*
18264—18280 I
18611 — 18632 II
u + e.
3882—3896 III
16278—16285 I.
Aus dieser Liste ergibt sich folgendes: die meisten und um-
fangreichsten Assonanzen finden sich unter p. Der oben p. 24
angedeutete Fortschritt von Assonanz zum Reim muß sich also
am besten aus den £- Assonanzen feststellen lassen, die das um-
fangreichste und am gleichmäßigsten verteilte Material darstellen.
Und so läßt sich denn in der -e-Laisse v. 10560 — 10715 zum
ersten Mal reiner Reim feststellen: die Ausgänge -i und * er
werden streng geschieden , während sie in den vorangehenden
Laissen ständig gemischt waren.
Eine Betrachtung der Liste ergibt, daß in den Assonanzen
auf -a mit v. 10485, -i mit v. 10538, -t + e mit v. 11384, -u
mit v. 11051 ebenfalls Scheidung der bis dahin gemischten Aus-
gänge und damit reiner Reim eintritt. Die angeführten 5 Laissen
liegen zwischen den Versen 10485 und 11402, also in engster
Nachbarschaft. Es kann also keinem Zweifel unterliegen, daß
der Dichter mit diesem Abschnitt den Entschluß auszuführen be-
gann, an Stelle der Assonanz den Reim zu verwenden. An welche
Stelle könnte man nun den Umschwung der Reimtechnik fest-
legen? Einen Anhaltspunkt können zunächst wieder die p- Asso-
nanzen geben: vor v. 10459 läßt sich derselbe nicht setzen, da
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38
die -f-Laisse 10328 — 10459 noch bloße Assonanz aufweist. Nun
findet sich v. 10460 — 10484 eine -i- Assonanz, und zwar die ein-
zige in der ganzen Dichtung. Dieselbe weist reinen Reim auf.
Da sie sich gerade an dieser Stelle findet, ist sie sicher ebenfalls
aus dem Umschwung der Reimtechnik hervorgegangen. Wenn
also Wert darauf gelegt würde, das Einsetzen der neuen Reim-
technik festzulegen, so käme dafür v. 10460 in Betracht. Vgl.
dazu das auf p. 23 Gesagte!
Uebrigens finden sich schon in der ersten Hälfte des Ge-
dichts neben der allgemein verwandten Assonanz Spuren von
Reimen, sowohl in ganzen Laissen, als in einzelnen Versgruppen,
die verschiedenen Laissen eingestreut sind. Beispiele dafür sind in
der Liste der -p, -t, -o -f- c- Assonanzen belegt. Umgekehrt finden
sich in der zweiten Hälfte der Dichtung mehrere Laissen mit
bloßer Assonanz (s. die Liste). Die Assonanzen auf -q + e zeigen
auch in der zweiten Hälfte keinen Fortschritt zu größerer Rein-
heit, und die auf -d + e entwickeln sich sogar von anfänglich
reinem Reim zurück zu bloßer Assonanz. Die Assonanzen -iere,
-o, -o-f e treten nur in der ersten Hälfte der Dichtung auf. Alle
übrigen Assonanzen aber zeigen deutlich den Umschwung in der
Reimtechnik.
Eine besondere Betrachtung verlangen die den größten Teil
der Dichtung ausmachenden Laissen auf - ant , -e, -ie, - i , -u. In
der ersten Hälfte, wo Assonanz herrscht, finden sich die Aus-
gänge -e, -es, -er, -el, -ef gemischt, ebenso -i, -is, Ar, Al, -if; -ie,
- ies , -ier, -iel ; -u, -us; -ant, -ans. In der zweiten Hälfte sondern •
sich die Ausgänge auf -r: -er, -ier, -ir als besondere Reime aus.
Ein besonders charakteristisches Beispiel dafür bietet die -er-Laisse
12379, die unmittelbar auf eine -&-Laisse folgt. Die übrig blei-
benden -e, -es, -el, -e/etc. aber treten, wie eine Betrachtung des Textes,
sowohl von St. als der Hss. zeigt, fortgesetzt mehr oder weniger ge-
mischt auf. Die Ausgänge -1, -f in Wörtern wie naturel, souef, gentil,
aidif, espiel, -c in branc etc. werden besonders behandelt unter Konso-
nantismus p. 51 ff. Hier sollen zunächst nur die Ausgänge auf
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-8 betrachtet werden. Es muß auffallen, daß sich neben reinen
Reimen auf -e (z. B. 17858 — 17925) eben solche auf -es (16467
— 16502) finden, neben solchen auf -i£ (15361 — 15396) solche
auf -ies (19087 — 19124), neben solchen auf -is (10538 — 10559)
solche auf -i (10975 — 11050) neben solchen auf -u (15632 —
15650) solche auf -us (18264 — 18280). Dieser Umstand legt die
Vermutung nahe, daß der Dichter zwischen den Reimen -e und
-es, - i und -is, -ü und -i&, -u und -us geschieden habe. Dazu
kommt noch folgendes: In der i-Laisse 13136 — 13219 lassen sich
deutlich drei Teile unterscheiden: 1) v. 13136 — 13150 mit dem
Reim - is , 2) v. 13151 — 13169 mit dem Reim -t, 3) v. 13170 —
13219 mit dem Reim - is . Dieses Abwechseln der Reime beweist,
daß der Dichter hier Ausgänge mit und ohne -s im Reim deut-
lich geschieden hat. Wie ist nun zu erklären, daß in unserem
Texte weitaus die meisten Laissen auch der zweiten Hälfte eine
Vermischung dieser beiden Ausgänge zeigen? Ist im Anschluß
an das vorliegende Textbild anzunehmen, der Dichter habe zwar
die Reime -er, -ier, -ir rein verwendet, hin und wieder auch die
Ausgänge -6, -i, -i£, -u und -es, -is, -ies, -us rein gereimt, in den
meisten Fällen aber diese Ausgänge gemischt, dagegen wieder von
dieser Vermischung die Ausgänge auf -r ferngehalten? Die Sache
liegt, wie eine Untersuchung der Ausgänge auf -s ergibt, bedeu-
tend einfacher. Das auslautende - s kann zweierlei Natur sein:
a) festes - s , besonders im acc. pl., in der Verbalendung der 2. pl.,
im starken p. pf. (z. B. mis); b) unfestes -s, Flexionszeichen des
notn. sg. Eine Zusammenstellung über das Vorkommen dieser
beiden Arten des -s in den hier in Frage stehenden Laissen ist
in der Assonanzenliste gegeben. Für die -«-Laissen ergibt sich
folgendes Verhältnis (es sind nur die Ausgänge -u, -us berücksich-
tigt): In den 8 Laissen der ersten Hälfte finden sich 29 feste -s,
58 unfeste -«, in den 6 «-Laissen der zweiten Hälfte finden sich
3 feste -s, 30 unfeste -s. Die -ont-Laissen ergeben folgendes: In
den 21 Laissen der ersten Hälfte finden sich 18 feste, 43 unfeste
- s , in den 23 Laissen der zweiten Hälfte 6 feste , 69 unfeste -s.
Also jedesmal zeigt sich, daß der Dichter in der zweiten Hälfte
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Formen mit festem -s im Reim vermeidet, daß er aber Formen
mit unfestem -s ebenso häufig wie in der ersten Hälfte verwendet.
Ebenso finden sich in den Laissen mit dem Reim -e, -te, -i ziem-
lich häufig -s des nom. sg. , dagegen nur ganz verschwindend
wenige feste -s ; und auch diese sind meist verdächtig, s. Bemer-
kungen zur Textform.
Von den eben behandelten Laissen mit den Reimen -<£, -U,
-i, -u sind zu unterscheiden die Laissen mit den Reimen -es, -i&,
-is, -us. Im Gegensatz zu den ersteren enthalten die letzteren
neben dem Nominativ -s zahlreiche feste s; ganz besonders cha-
rakteristisch aber ist, daß in diesen auf -s reimenden Laissen über-
haupt keine Formen mit lautgesetzlich -s- losen Ausgängen Vor-
kommen. Wegen der anscheinenden Ausnahmen s. Bemerkungen
zur Textform. Auch in der Schreibung ist ein Unterschied
zwischen den Laissen mit -s und denen ohne -s vorhanden : wäh-
rend in dem vorliegenden Text, in St. sowohl wie in den Hss.
in den letzteren das unfeste -s meist weggelassen ist, ist es in
den ersteren durchweg gesetzt.
Aus alledem ergibt sich folgendes: Der Dichter schied zwi-
schen den Reimen -e, -i, -ie, -u und den Reimen -es, -ts, -te's, -us.
Das -s des nom. sg. war in der Sprache des Dichters unfest. In
den Reimen -es, -ts, -t&, -ms, wo es mit festem -s gemischt war,
wurde es gesprochen, in den Reimen -ant, -4, -i. -ie, -u in denen
festes -s gemieden wurde, war es stumm. Das Schriftbild freilich,
sowohl St., als die Hss. wird diesem Umstand nicht immer ge-
recht (s. Bemerkungen zur Textform). Zu dem hier Gesagten ist
eine ganz ähnliche Bemerkung von G. Paris, Rom. III, 119 — 120,
zu vergleichen, an deren Schluß er die Regel aufstellt: Toutes les
fois que } dans un poeme generalement bien rime , la rime et la dedi-
naison sont en conflit , (fest la dedinaison qu'ü faut sacrifier.
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II. Lautlehre.
a. Vokalismus.
a.
1. lat ged. a.
cheval 18256, char 4103, part 4090, pas 4092, bras 4101 etc.
2. germ. ged. a.
estal 18252, gaignars 4099.
3. lat. frei a in satztief toniger Stellung
ja 4098, 10498, cha 10494, a 4104, 11415, va 16508,
17558 etc.
Anmerkung: Doch siehe Meyer-Lübke, Histor. Grammatik d.
französ. Sprache, Heidelberg 1908, p. 62 — 63, wo die Erhaltung
von vlt. ä nicht aus der Satztieftonigkeit, sondern der Einsilbig-
keit der hierhergehörigen Wörter abgeleitet wird.
4. Das Suffix - aJ .
campal 18255, costal 18258, esperital 18259, crual 18253,
18261, legal 18257, loial 18249, infernal 18260, hiretal 18250,
cendal 18263, dazu auch mal 18251. Auch -$l p. 43.
ä.
1. lat. ged. a vor Nasal.
an 11719, camp 16992, sanc 9509, quarante 1407, chambre
2209. Besonders in den Endungen: -ant (partic. und gerund.):
aidant 11531, pesant 922, ardant 1178 , secourant 7565 etc. Wegen
-ant (Ableitungssuffix mit unursprünglichem - 1 ) s. p. 53 — 54. -ance:
arrestance 334, pesance 320, enfance 1352 etc.
2. lat. ged. e vor Nasal.
Es ist zu beachten, daß ä < lat. e mit d < lat. a reimt
und in der Assonanz auch a geschrieben wird , nicht «bloß solche
Wörter auf -e-f- Nasal, die in allen Dialekten mit ä reimen wie
tcdant 964, oriant 216, 4850, esciant 13657, noiant 10782, dölant
170, 13654, sergant 230, 3847, sondern auch andere: apant 8171,
desfant 13668, consant 11561, pr andre 2220, atandre 2228, vant
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1169, lant 9491, gant (gentem) 2706, 13677, enchans 2725. Be-
sonders in den Endungen: - mant < -mente: bonnemant 13667,
cortoisemcvnt 179, malemant 13655, -mant < -mentum : avespremant
198, fourmant 4335, tormant 173 etc.
3. lat. ged. i vor Nasal.
ans (intus) 13653, laians 4062, souvent 12704, 14058, fant
13901.
• 4. german. ged. a vor Nasal.
banc 12803, branc 9863, 12862, flanc 12805, 12820, franc
12813, 12996, gans 2703, blanc 4335, 9515 etc.
5. germ. ged. i vor Nasal.
Das germ. Ableitungssuffix -ing- liegt vor in masange 2232:
nach Nyrop, Grammaire historique de la langue fran 9 aise 1899,
Bd. III, p. 96, 149, 171 auch in paisant 16453, jaserant 17315,
18403, bauchant 10760.
6. Lehnwort ist cordoans 919, 950, 1151; das lautgesetz-
liche Adjektiv lautet gewöhnlich corvois. Die Endung -anus hätte
lautgesetzlich -ain ergeben ; es kann hier durch Suffixwechsel das
Suffix -ant vorliegen, dessen -t vor -s geschwunden ist.
€.
i
1. lat. ged. e.
desers 4950, envers 4933, geste 1798, honeste 2851, anccstre
12265, querre 1772 etc. Für das vielleicht hierhergehörige peUe
2820 ließ sich eine sichere Etymologie nicht finden (*pessulum ?)
Besonders in den Endungen -d « - eüum ) castel 1910, dansel 1909,
hardel 4939, joiel 4953, pastourel 4938 etc. -eie (< -ella resp.
-iUa durch Suffixvertauschung), alemde 2848, diapele 12676, da-
moisele 1825, favele 1806, mamele 1813, gravde 1788 etc.
2. lat. a -f- sek. i.
esles 4934, plest 4941, eue 1803, estres (astrium) 2835, fere
12269, afere 12509, fetes 12665, irestre 12503.
3. germ. ged. e.
hauberc 1894, 4931 , isnel 4945, elmes 2841, guerre 1795.
4. Gelehrte Form ist profete 12505.
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43
e .
%
1. lat. frei a.
asses 508, avers (avarus) 8185, ber 2301, der 788, des 8860,
este 3242 (*statum Subst.), d (= aliud) 5647, 9048, gut 3129,
pel 1366, pert (paret) 5595, 8410, remes 1635, res 5256, 9761,
lere 4908, vantere 4883, cauperent 12482 etc Besonders häufig
in den Endungen -es (= -atis 2. pl.) commandes 1683, deves 2673,
duerres 466 etc. -er (-are inf. I. sw.) airer 6951, conreer 1615,
cr'ier 2912 etc. -e (-atum p. pf.) achate 1565, cosi 2906 etc.
Häufig findet sich diese Endung auch in Substantiven und
Adjektiven: amire 2094, 3034, harne 6448, dare 6701, ore
1619, parente 4670, regne 823, 845, 2317, colee 1002, testee
1190, emblee 599, barbt 443, figures 10448, hurepis 3243, mal-
leures 818, rame 2961, senes 452. -er (-(vrem) bacheier 1385, 5899,
piler 3328, 4030, 5263, principer 12422, senglers 2939, 4024,
sollers 2810, 4188, 5628. Suffixvertauschung -er (-arem) mit -ier
hat noch nicht stattgefunden, -t (-atem) ae 502, amistt 6813,
fretes 4049, mauvaiste 7778, vilte 3093 etc. -el — alem) , zu
beachten ist der Ausfall des -l vor -s, sodaß eine Vermischung
mit dem Suffix -e — > -atum eintreten kann: autes 7466, carnel
4669, 7771 , champel 5625, 16029, esperites 2028, 3142, 2971,
mortd 5972, 10260, mortis 5248, 16222, naturel 5160, 5176,
8779, 9327, noel 12234, tel 791, tes 18893, Und 7430, tines 1600,
venes 1658 (venalis) ; dazu mel 1363, 1377, 6994 s. auch -al p. 41.
2. lat. *ai, das im Franz, in den Auslaut tritt: e (habeo)
11212, und die Formen der 1. sg. fut.: avri 15140, 11245,
11248, cessere 11895, fere 11230, 13968, finere 11918, harre
12215, lairi 10588, metere 11231, partire 10841, pendere 11243,
remanrre 14112, rendre 14483, sejornere 11894, vengere 11200,
verre 14693, 12694.
3. lat. deum erscheint als de 1311, 1592, 2302, 3228, 3344,
4258; nom. des 7244, 16480, 18759.
4. lat. e.
Gelehrten Ursprungs ist segrees 4872.
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44
5. germ. a (o + *)•
re 1318, Äe (= Haß subst.) 9878, 10604, 11211, 11228,
17877, he (= 1. sg. pr. ind.) 7700, het 8252.
6. germ. ai.
dehe 493, 10603, 10847, 11201.
• *
ie.
1. lat. o nach palat. Das Bartschsche Gesetz ist streng
innegehalten.
chier 1092, chief 1852, chict 3299, meschies 3501, 3805.
Besonders häufig in der Endung -iis (-atis 2. pl.) aiies 13135,
oiies 7084, plaidies 2578, sachies 9965 etc. -ier (-are I. sw.)
foloiier 12325, paiier 2626, notier 1065, cachier 82, glacier 13566,
trenchier 84, jugier 352, calengier 1053, aquitier 7080, refroidier
9641, ahaissier 90, baisier 6121, aloignier 7088, amaisnier 9646,
traviUier 100, empirier 6102, aidier 354 etc. -ie (- atum p. pf.)
loiies 378, 'couchies 341, angoissie 3426, ageniUie 15362 etc. Diese
Endung auch in Substantiven und Adjektiven: congie 2173,
peschie 2259, plaissie 386, deugie 343. vergie 17236, antie 384
(durch Suffixvertauschung statt anti) etc. -ier (- arium ) dangier
6579, sommier 1085, miUier 11992, regnier 2189, solier 10122
(solarium), trotier 13550, fossier 1079, senestrier 3985, estraiiere
1290, tariere 1284. -ie (-atem) amistie 369, 3529, 3837, 6295»
10520, pitie 3471, 3484, 9677, faintie 345, moities 3286.
2. lat. q.
ciel 2191, fier 80, ier 350, lies 367, nies 6046, pie 371,
rdief 10146, nies 2181, 8872, mestier 98, motiUier 76, 6465, quier
354, fiert 3285, siet 3510, ies (== es) 12900. Besonders auch
in einigen Formen des 3. sg. perf. ind.: respondie 2584, 13520,
respandie 8899, descendii 17251, nasquie 15367.
3. germ. a, in Eigennamen, angeglichen an -ier < arium:
Berengicr 1055, Garnier 6240, Renier 78, 1057, Richier 6310.
4. germ. e.
biet 2601, 6563, biere 1285, ficf 1849, 2192.
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45
5. germ. eo.
espie 2156, 3457, 10519, espies 3432, espid 380, 2622,
6247, 12074, 17105, estrier 2163, 2872, 6267.
ie
in oralen t'e-Laissen eingestreut.
1. lat. g vor Nasalen.
bien 2152, 3523.
2. Lat. a vor Nasalen nach palat.
paiens 17411.
i.
1. lat. i.
anetni 633, dis (dies) 866, f (fidus) 631, 1464, mi (mihi)
2544, müe 1928, fourmie 14251, vivre 4288 etc. Ursprüngliches
y liegt zu gründe in martire 2393, 3907, 17999, dbisme 4282,
Denise 18000, bis 4992, 15570. Besonders häufig in den En-
dungen der Verbalflexion: plevis (1. sg. praes. ind.) 858 etc. feri
4575, entendi 2248 (3. sg. pf. ind.), garisse 9634, issirent 5784
etc. -i (- itum p. pf.) hermi 3778, fui 5696, faiüi 5333, ndsquis
15574 etc. - ie (- ita ) beneie 17952, enhermie 15658, estormie
15978, enfouie 18884, descouvrie (= -erte) 702 etc. -ie (- ata nach
palat., so stets, nie -iee!) esragie 1269, gaitie 1244, lade 1246.
Zotte 1254, otroiie 18484, ageniUic 18245 etc. -ir (- ire inf. III
sw.): morir 608, cerir 5355, siuir 5697, tolir 4380, veir 615, se'ir
2254 etc. -is (-idum) torneis 5324, poigneis 15582, ploureis 13195,
hordeis 4418, fereis 15174, caveis 5536, capleis 5019, larris 4978,
5015, 15175, postis 5361, 12778, vautis 890, 3739, 4441, 5522,
masseis 4539, 4577, 5856, massis 4560. (Wegen des Schwundes
des -s z. B. in vauti 11490 s. Konsonantismus p. 55). -i (-ivus)
poestis 13209, pensis 12546, 13218, hastis 2524, chaitis 885, baiUis
12538, aidis 2515, 10551 etc. -il (-i lern) aisü 4521, avrü 1426,
gresis 12746, gentil 4403, 4594 etc. -ie (Substantiv -Suffix) che-
valerie 18507, conipaignie 17978, fölie 109, Roumenie 18512 etc.
2. lat. ^ -f- sek. t.
pis 2546 (pejus), pis 4970 ( pectus ), delit 2247 , pris ( pre -
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tium) 12762, sis 5021, li (Dativ des Pron. pers.) 627, 1443,
4599, 12775, mie (medicum) 15980, pri 11479, 12097 etc. Hier
sei gleich angeschlossen liues 3911.
3. lat. p nach palat.
merci 620, 12939, mercient 4315, cire 2399, gesir 2567, 5812,
loisir 2233, taisir 603, 604; besonders auch in der Endung -is
< *psem nach palat. pais 855, parisis 5372, 5864, parezis 12539,
marcis 2542, 2757, 5739, 12541, 12553.
4. lat. ä vor palat. , wenn es nach i - haltigen Konsonanten
stand.: gist 2491, 4524, 5494.
5. vlt. p vor Umlaut wirkendem l.
ü 12781, oil 2484, nenü 2438, 12088, cis 4288; in den
Formen des 2. sg. pf. ind. devenis 2549, desis 854.
6. keltisch i.
lie 1547, 4273 = „Bodensatz“ < kelt. \Jlig.
7. german. i.
estri 3779, 11036, 13187, gris 881, 2235, Tue 15965, 9618,
guise 1934, guie 4319, 15976, Gui 11472, 16374 (s. o. p. 23).
8. germ. e.
lige 5311, 5703, espie 5300.
9. lat. X -f- sek. i, das sonst zu oi wird, tritt in unserem
Text in einigen Formen der Verben auf -oiier als i auf: otri
13156, 12099, 5853, otrie 162, 4293, ondie 13976, 17987, larmie
17985, grämte 752, 11395, reflambie 1936, marvie 9624, balie
13989, ombrie 17701. Es liegt hier Analogie vor nach Verben
wie proiier (*precare) , die in den stammbetonten Formen lautge-
setzlich -i- haben mußten, z. B. prie < precat. Unter diese Er-
scheinung fällt vielleicht auch die Form fies 5771 (< foie = fois ),
falls hier nicht folgende Entwicklung vorliegt: foiee > foiie >
foie > /?e , indem von dem labialen Konsonanten der darauf fol-
gende dunkle Vokal aufgesogen wurde.
10. Auf Analogie, nicht auf lautgesetzlicher Entwicklung
beruhen :
haiscie 1256, 17994, auch haschie 159 < germ. harmskara ,
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wo -t'e an Stelle der lautgesetzlichen Endung -iere getreten ist. Vom
Verbum aidier finden sich eine Reihe von Formen mit stamm-
haftem -i- ftir lautgesetzl. -u-: dies 1940, die 715, 15969, dit
1416, 2238, 5684, substant. die 733, 14174, 18236. Auf be-
kannten Analogien beruhen die Part. perf. : quis 1462, mis 2461,
ademis 4965, prts 867, assis 850, die 3. pl. pf. prisent 1545 etc.
n
t.
1. lat. t vor Nasalen.
vin 1446, fin 10465, lin 1476, 17361, ,mesdne 3897, sapine
3915, orine 1549, esgratine 18875 etc. Besonders in den Suffixen
-in (- inum ) sebelin 3737, marberin 2509, mastin 5363, pourprin
5026, palasin 10462, enterin 10482, angevin 4620, poitevin 5523.
-ine (-ina) poitrine 5709, perrine 5720, marine 3904, 13978, röine
15653, ferine 4286, 1540 etc.
2. lat. q 4- sek. i vor Nasalen.
engin 3797, 5810, 10466.
3. lat. £ vor Nasalen nach Palat.
sarrazin 1427, 2482 etc.
4. Auf Analogie, nicht auf lautgesetzlicher Entwicklung be-
ruhen venin 10464, estrine 1918, in denen das ursprüngliche £
zu ei hätte werden müssen; -i- ist hier eingetreten in Analogie
nach den zahlreichen Wörtern mit dem Suffix -in, -ine. Die
Formen der 3. sg. pf. ind. tint 1470, retint 4662, avint 3726,
devint 4628 haben i analog der 1. sg. pf.
•
O
t
erscheint nur mit sich selbst gebunden und zwar im Reim -ort.
Es entspricht lat. ö : mort 11266, 11736, fort 13981, 11730,
confort 11732, desconfort 11731, 13385, port 11262, 13383, de-
port 11265, tort 11264, acort 11267, regort 13382 etc.
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48
O
graphisch meist ow, assortiert nur mit sich selbst und mit na-
salem o.
1 . lat. ö.
vous 3724, flour 50, aour 300. Die latein. Endung -orum
des Gen. pl. ist erhalten in ancienor 46, 290 und missaudour 60,
307. Die Komparativendung -orem tritt auf in augour 291, plui -
sour 67, menour 43, 311, meiUour 47, grignour 299, signour 283,
289. Besonders häufig ist das Subst.-Suffix -orem: damour 311,
valour 57, colour 286, haour 287, Ictissour 51, 70, 295, tenrrour
53, poigneor 56, 306, jougleour 48, seror 302 etc. Da -our mit
o <— ü assoniert, kann es noch nicht zu [ör geworden sein, wenn
man nicht mit Meyer-Lübke, Histor. Gramm, d. franz. Spr., p. 82,
die Bindung von vlt. ö und ü auf „dichterische Tradition“ zurück-
führen will.
2. lat. ü.
jor 49, sejor 52, 3697, tour 54, 297, atour 308, contour 3706,
destor 3723, douce 4370.
3. german. u.
bours 3696, estour 312, 3705.
4. kelt. p.
plaindour 62, 298 < — plain (plenum) + dor (= kelt. dorn
„Hand, handbreit“).
O.
1. lat. frei ö vor Nasalen.
non 282, personne 979, pomme 41, Rome 965, nonne 935,
982, despersorment 2640.
Anm. : Auf satztief toniger Verwendung bezw. gelehrter Ent-
lehnung beruht die Entwicklung des vlt. o in bons 4830, ton
16836, son 12965.
Besonders in der Endung -on (-onem) baron 4845, Buevon
4765, Foucon 5076, Imton 17146, enfanchon 557, bricon 271,
felon 1141, glouton 1117, larron 10924 etc. nouregon 16808,
vengison 259, maleigon 237, canchon 4762, airison 1115 etc.
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49
2. lat. gedeckt o vor Nasalen.
mons 267, pont 1123, lonc 5390, escons 4803, fons 4760,
front 553, home 40, preudome 988, songe 2647, prinsomme 967,
respondre 2658, eslonge 2659.
3. lat. ged. u.
dont 5383, mont 4824, monde 971, parfont 5069, son (sum-
mum) 4759, ondes 2657, onques 2652, 4377, onces 4374, plon
252, desront 5080, confont 5079, fonde 2643 (< fwndus , mit un-
organ. durch den Reimzwang verursachten - e ), fonde 932, 969
« funda)\ für fonde 972 ließ sich keine Etymologie finden.
4. Sehr häufig ist die bekannte statt lautgesetzlichem uem
eintretende satztieftonige resp. aus dem Akkusativ eingedrungene
Form on 669, 1107, 1121; geschr. hom 247, 2406, 4779 und
so meist; auch preudom 4818 etc.
5. vlt. au.
somme 991 < *salma, *sagma , honte 28, 2664 < germ. haunitha.
• *
6. Wegen der in den ö-Assonanzen auftretenden oi s. o. p. 23.
oi.
1. lat. c und i.
oir 12970, recoi 1873, palefroi 3948, soir 3944, vioi 1860,
1870, 12973, 15765, 18731, soi 1884, 12985, 15771, croi 18732,
soit 1866, 12979, foi 12978, nois 1878, otroi 1872, 15767 etc.
Besonders in den Endungen: -oi (- etum ) caurroi 3932, roinssoi 3933,
aunoi 3946, rochoi 3947. -ois (-ensem) cortois 1863, 1877, bour-
geois 1888, maginois 1881. -oir (-ere Endung des Inf.) avoir 3869,
savoir 12972, seoir 12993, veoir 12971, voloir 1867, 3940. -oit
(-eöa< Endung des Impf, und Kondit.) apeloit 3877, av oit 1874,
issoit 1879, adouberoit 1864, seroit 3874, aroit 1891. -ois (-etis
Endung d. 2. pl. fut.) verrois 12985, descouverrois 12975, perdrois
3928, porrois 3926.
2. lat. e -f- sek. i, i -{- sek. i.
rois 1892, loi 12974, doi (debeo) 1865, 18733, droit 1876,
adrois 3949, endroit 3931, toloit 3935, cheois 12995, doit (digitum)
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50
12994, doi (ebenfalls < digitum) 1889, froit 3939, destrois 3872,
estroit 12990, esploit 12982, fois 1871, dois (discum) 1859, orfrois
1880, 12991, frangois 1868, 1887, espanois 3930, 3881, Yndois
1882.
3. lat. o -f sek. t.
crois 3950, ambedoi 3880, connois 3868, woist 18G1.
4. germ. 8 und T.
esfroi 12992, Godefroy 15770, espoi 3942 (< spit -) , conrrois
12989, 15772.
• •
u.
1 . lat. u.
tu 1031, nus 5034 (< nuUurn), nus 2830 (< nudum), festu
438, 11672, escu 403, vertu 421, lus 1482, purs 1030, aiue
3884, 3891 etc. In den Perfektformen: apergut 5055, jut 1037,
fu 1042, 11051, eust 1493. Besonders häufig in der Endung -u
des p. pf. : vendu 15983, tendue 16281, courues 3896, eue 16282,
esleu 398, tenue 3890, tolue 3885, irascu 418 etc. Diese Endung
auch in Adjektiven: ramu 440, 18266, herbu 15637, membru
18265, foillu 412, völu 11088, 1027, chenu 406, 11866, menu
11067, agus 5035, grenu 425, 11071, feus 11673.
2. german. u.
bu 419, 430, 1224, drus 1217, 11097, drue 16283, hus
407, 1026, 1203, 11061, huve 3887
3. lat. o in fu 5042 < focum.
Ü. ,
findet sich nur einmal in oraler -w-Laisse: geun 1484.
b. Konsonantismus.
Von dem Konsonantismus läßt sich keine systematische Auf-
stellung machen; denn die Laissen der ersten Hälfte der Dich-
tung können wegen der bloßen Assonanz im allgemeinen nur für
den Vokalismus benutzt werden, und die reinen Reime der zweiten
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51
Hälfte sind zum größten Teil rein vokalisch und enthalten wenig
konsonantische Elemente. Um greifbare Resultate zu erhalten,
stützt sich die folgende Untersuchung im wesentlichen auf die
Reime der zweiten Hälfte und zieht Beispiele aus der ersten
Hälfte nur ausnahmsweise heran. Der Konsonantismus wurde
nicht mit dem latein. Lautstand verglichen, sondern mit dem
gemeinafrz., um die Besonderheiten besser hervortreten zu lassen.
m.
Das in den Auslaut tretende - m nach Vokal geht in n über
und wird meist auch n geschrieben: on 669, 10890, doch hom
10946, 2406, 247. Besonders auch in der Endung des 1. pl.
-on: conseilleron 10916, feron 10915, diron 251, mourdriron 554;
plon 2418, 263, 252 (s. p. 56). Die lautgesetzliche Entwicklung
des Akkusativs plumbum hätte plorrip ergeben, plon ist sek. acc.
nach dem nom. plons , wo vor dem dentalen -s m > n werden
mußte.
I.
(Es handelt sich hauptsächlich um die Endungen -aZem, -Hern).
Wenn - 1 in Formen des acc. sg. und nom. pl. masc. im
Auslaut steht, bleibt es gewöhnlich erhalten. (Wegen der Form
ß s. das p. 54 Gesagte): td 10574, autretel 10836, 12704, anvel
15667, campel 16029, charnd 12209, mortd 10710, ostd 10597,
14116, principel 15538, noel 12234 (gentil nur aus der ersten
Hälfte belegt: 2504, 2752, 3734, 4594, 4468). Es ist auf-
fallend, daß -Z hier in sonst rein gereimten Assonanzen erscheint,
also die Reinheit der Reime stört. Es ist aber die Annahme
möglich, daß es hier nur graphisch ist und keinen Lautwert mehr
hatte; es konnte ja schwinden auf zwei Wegen: auf dem der
lautlichen Entwicklung und auf dem der sekundären Formen-
bildung.
Vor dem flexivischen -s verstummt es , ohne Spuren (Er-
weichung in -u etc.) zu hinterlassen: fis 12522, 12562, 12744,
12757, gentis 10543, 13147, 13199, 16368, auch 872, 2456,
4*
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5327; gresis 12746, auch lis 1449, signouris 878; tes 18893,
mortes 14800; auch autes 7466, esperites 2028, mortes 5248,
tines 1600, venes 1658.
In charne 13834, genti 11445 hat man wohl sek. acc. zu
sehen. Wenn sich dagegen neben der Form naturel ein nature
findet, 10646, 10666, 11936, 12148, 12222, so kann hier an
Stelle der Endung -dem die Endung -atum getreten sein, da das
Afrz. ja ein Verbum naturer besaß.
Durchgängige Suffixvertauschung liegt vor in signouri, wo
das ältere -ilem vollständig verdrängt worden ist, signouri 10984,
11016, 11438, 11486, 1316.5, auch 1444, 4615, Formen mit -l
kommen hier nicht vor.
Unorganisch ist -l in espiel , zugrunde liegt germ. Sjspeot, dar-
aus entstand lautgesetzlich der nom. sg. espieus, und analog nach
solchen Wörtern, in denen u vor -s für l eingetreten war, wie
mieus, cieus entwickelte sich für den lautgesetzlichen acc. espieu
ein sekundärer espiel 17105, 12014, 9319, 9251, 6244, 6170,
6152, 2622. Diese Form erscheint in ier- Assonanzen ; auch die
Assonanzen der ersten Hälfte, in denen sie erscheint, weisen fast
durchgeliends -ier auf; die Form espie 10529, 10513 erscheint
in i^-Reimen.
In autel 18329 ( autes 7466) liegt die bekannte Suffixver-
tauschung -dem für arem vor. Für principel 15491, das in einer
er-Laisse steht, ist wohl mit P principer einzusetzen, vgl. 12422.
r.
1. Im Auslaut ist r erhalten, besonders in den Endungen
-er, -ier, -ir, - or , da diese in der 2. Hälfte mit sich selbst reimen.
2. Vor -s scheint r verstummt oder wenigstens sehr schwach
artikuliert worden zu sein. Denn es treten auf: in -6s- Reimen
sollers 18914, pillers 17604; in -ws-Reimen seurs 18275, auch
seurs 1494, parjurs 1496; in -is-Reimen plaisirs 15572, souspirs
13192; in i&-Reimen chevdiers 17372, destriers 17381, chevdiers
17383, premiers 17384, Reniers 17393, miers 17407, pautoniers
17412, fiers 19092, dokiers 19108. Allerdings findet sich auch
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53
wiederholt -iers mit festem -s in -ier-Reimen, z. B. deniers 12605,
chiers 12606 vgl. 10115, 10126, 10143, 10148, 10150.
3. Unorganisch ist r in estrier 11987.
t.
1. Ursprünglich intervokales t ist geschwunden, vor allem
in den part. pf. auf -6, -U, -i, -u. Vgl. das Auftreten von e (habeo)
11212, a vr6 15140, cessere 11895, feri 13968 etc. in rein ge-
reimten -^-Laissen , also gebunden mit -6 < atum ; von fu (fuit)
11054, Jhesu 11058, 11077, hu 11061, 11084, dru 11097 in
rein gereimten -u-Laissen , also gebunden mit -u < -utum , von
miedi 11476, si 11478, pri 11479, ici 11480, ami 11495, li (lui)
11497 gebunden mit den p. pf. bezw. adj. flouri 11488, forbi
11491, mari 11498. Aehnliche Beispiele sind fast in jeder hier-
hergehörigen Lai^e zu finden.
Doch finden sich ganz einzeln Formen mit graphisch er-
haltenem t: mute 1189, esploitiet 14635.
2. Im Auslaut nach Konsonant ist t erhalten, wie die mit
sich selbst gebundenen Reime - ant , -ort beweisen.
3. Besondere Beachtung verdienen die Formen der 3. sg.
pf. ind. Der Text zeigt folgendes Verhältnis: -t ist geschwunden
in den Formen der I., II., III. sw. apela 15498, mercia 15499,
repaira 15501 etc., dbdi 11050, issi 18537, sali 11489, sivi 18538,
entendi 10997, respondi 11014, 17368, atendi 11499, nasqui
11035, descendii 17251, nasqutt 15367 etc. und in fu 11054,
11092, 12054, 15637 etc. Nie zeigt sich hier graphisch t. Er-
halten ist t dagegen in den Formen der starken Konjugation :
dist 12086, 12932, prist 12087, mist 12944, vit 3786, apergut
5055, jut 1037.
■ 4. Unorganisch ist -t in dem Suffix -ant, sofern es nicht
lautgesetzlich, sondern durch Suffixvertauschung entstanden ist, z. B.
in alemant 1513, 1527, nubiant 2714, pereant 13871, 13908,
14505, drugernant 12864, auferrant 10765, 13911, 16765, 18371,
amirant 13677, 14829, 14911, 16460, deerubant 12829, 15857
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54
lind in den Eigennamen Jehant 13323, Moysant 14865, BiauMant
7562, 14061, 14883, Jherusalant 536. Bei dieser Uebertragung
spielte unzweifelhaft der Reimzwang eine wirksame Rolle.
Die Endung -ant hat nach Nyrop (vgl. p. 42) ein älteres
-enc verdrängt in pa'isant 16453, jaserant 17315, 18403, bauchant
10760, ferrant 9052, 13672, 13850, 13867.
Unorganisch ist -t auch in dont 5383 (= donc) , wo wohl
graphische Angleichung an dont (deunde) vorliegt.
8 .
I. In auslautendem -s
sind altes -s und altes -z zusammengefallen, sie reimen mitein-
ander.
a. Ursprüngliches -s begegnet hauptsächlich
1. In den part. pf. der st. Verben: conquis 10538, mis
10539, mespris 10540, occis 10546, res 18359 ^tc.
2. 1. sg. pf. pris 13137.
3. In den Entsprechungen des Suffixes -ensem : marcis 12541,
13170, parezis 12539, pais 13177 etc.
b. Ursprüngliches z ist fast durchweg s geschrieben, nur
einzeln begegnet z: volez 12364, cdez 12370, verrez 12371, adolez
12376 etc. Es begegnet hauptsächlich
1. Als Flexionszeichen des n. sg. und des acc. pl. (< tf-fs):
couchits 341, prisih 381 etc.
2. In den 2. pl. pensis 12363, duerrts 466 etc.
3. In den Entsprechungen des Suffixes -icium : ploureis
13195, fereis 15174, poigneis 15582, postis 12778, larris 15175,
vautis 12742 ; auch masse'is 4577, 4560, larris 4978, 5015, vautis
3739, 4441.
4. Unorganisch ist -s in fis, hier ist das -s bereits stamm-
haft geworden, denn es tritt zahlreich im acc. sg. auf: 125Q2,
12744, 12757, auch 1439, 5325. Die Form fil acc. sg. 11018
ist für die Sprache des Dichters kaum die normale gewesen, son-
dern nur hier durch den Reimzwang verursacht, da sie in -s-loser
Assonanz steht. In vis n. pl. (= vivi) 10552, aidis 10551, gentis
10368 acc. sg. ist -s ebenfalls unorganisch infolge von Reim-
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55
zwang, in ensis 12547 kann auch das sogen, adverbiale -s vor-
liegen.
Umgekehrt ist -s (= a) abgefallen in arrabi 10994, 11002,
12774, tresli 11487, auch arabi 2436, 2499, treslie 1935, 9601;
hier ist Suffixvertauschung anzunehmen (-ifus für -icins) da aus-
schließlich diese Formen begegnen.
Auch in vautis ist -8 wiederholt geschwunden: vauti 11490,
vautie 18499, 1548. Da die Formen mit -s daueben bestehen,
ist wohl nicht Suffixvertauschung sondern Einfluß des Reimzwangs
oder sekund. acc., wie in rornans , rornan anzunehmen.
In escons war -s im Schwinden begriffen ; es finden sich
Formen mit und ohne -s: escons acc. sg. 4791, 4797, 4803, escon
18090, auch 677, 2416.
II. Inlautend -s.
Daß die Endung -ise so und nicht -ice lautet, ergibt sich
aus justise 11877, das im Reim auf prise conquise et c. steht. Vgl.
justise 5460, 10246, servise 2395, 5717, 10253.
/•
Auslautend -f schwindet nach der bekannten Regel vor Fle-
xions -s: in is- Reimen pensis 12546, poestis 13209, 13184, vis
12564, 15186, baiUis 12538, aidis 10551; in -tes-Reimen: fiis
12622, 13122;. in -^-Reimen : nes (— nctves) 17620, 19077, tres
(= trabes) 15923, 17049, 17625, soues 19051, auch des 3359,
8860. In souef 16752, 16806 ist -f sicher nur graphisch, da
dem Reimzwang folgend der Dichter hier soues sprach.
In den -e, -ie , -t-Reimen ist f einzeln graphisch erhalten,
meist aber wird es vom Schreiber weggelassen. Einen Lautwert
hat f hier nicht gehabt, die sekundären Formen haben die laut-
gesetzlichen verdrängt, da sie eher in den Reim paßten.
Formen mit - f : def 14140, tref 16293, noif 12988, nef
1571, 3133, 4240, fief 1849, 2192. Sekundärformen ohne -f:
saue 11947, tri 14764, fii 10503, 15369, 15374, 15379, estri
11036 etc.
Hier sei mitbehandelt anti. Es erscheint nur in dieser Form,
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56
weder antiu noch antif 11494, 11440, 5754, ebenso lautet das
fern, weder antive noch antiue , sondern antie 18880, 17975, 17690,
15954, 14242, 14003, 13985, 12722, 1942. Daß die Endung -i
nicht der Sprache des Schreibers, sondern des Dichters angehört, geht
auch daraus hervor , daß dafür die Endung -ie eintreten konnte :
antie 384; eine Suffixvertauschung zwischen -i und -it lag sehr
nahe (s. auch andere Doppelformen p. 22). Dagegen würde ein
Wechsel zwischen -tu oder -if und -U schwerer anzunehmen sein.
Explosivlaute im Auslaut nach Nasal.
Es scheint, daß dem Dichter in den nasalen d, Ö - Assonanzen
die Art des auslautenden Explosivlautes für die Reinheit des
Reimes gleichgiltig erschien. Denn während er, wie oben festge-
stellt (p. 39 f.) in den -anf-Assonanzen in der zweiten Hälfte der
Dichtung -s vermeidet, bringt er auslautend -c, -p in demselben
Grade wie in der ersten Hälfte in die Assonanz. So finden sich
banc 12803, 12862, blanc 9515, 13917, flanc 12820, franc 12813,
12996, sanc 9509, 9826, 13004, 14523, camp 9487, 9489, 9838,
9846, 9862, 13327, 16992, 17316, nebeneinander finden sich
brant 9499, 9521, 15844, 16137, 16143, 17279, brcrnc 9863,
13920, 18398.
Ebenso finden sich in den ö- Assonanzen eine Reihe von
Wörtern auf -ont und -onc, die also die Reinheit des Reimes
stören, nicht nur in der 1. Hälfte, sondern auch in der 2. Hälfte:
8ont 12955, 12962, 13437, 13446, herbergeront 13473, mont
13445, 13472, 13478, 15297, 17477, p<mt 13751, 17141, 17479,
reont 15297, 17142, 18111, blont 12893, 17715, selonc 13442,
lonc 5390. Neben blont findet sich die Schreibung blon 16866,
18690; plon 2418, 263, 252 findet sich nur in dieser Form;
s. p. 51.
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57
HL Formenlehre.
a. Substantivum.
1. Ueber -s als Flexionszeichen des nom. s g. s. o. p. 38 ff.
2. Imparisyliaba der 3. Dekl.
a) Mit festem Akzent.
on nom. sg. (40 mal) 669, 1107, 1121; geschr. hom 247,
2425 etc., preudom (analog, statt preudome ) 4818, 10887; home
acc. sg. 40, n. pl. 39, 21, 4365, homes acc. pl. 4372. Unregel-
mäßig sind: hom nom. pl. 13436, home n. sg. 966, 930, 988.
contes findet sich nur einmal als acc. pl. 24.
ß) Mit beweglichem Akzent.
her — haron regelmäßig.
her n. sg. 2301, 3048, 3632, 5679 etc. haron acc. sg. 281,
2411, 4784, 13749, 17498. haron n. pl. 270, 1103, 4790,
16839. barons acc. pl. 4767.
lere — larron regelmäßig.
lere n. sg. 4908. larron acc. sg. 10924, 14313. larron
n. pl. 1131, 13497.
sire — signour regelmäßig.
sire n. sg. 1557, 1946, 2392, 3912, 4283, 10254. signour
acc. sg. 283, 289.
traitre — trditour .
traitre n. sg. 4131, 5299, 5317, 5431. traitour acc. sg.
314, nom. pl. 69, 303. Unregelmäßig ist traitre nom. pl. 1551.
Gui — Guion.
Gui nur als sek. Akk. -Form belegt 11472, 18533, 18545.
Guion acc. (20 mal) 239, 674, 4764, 17497 etc. Guion als
nom. 258.
-ere, -our.
vantere nom. sg. 4883. Andere Formen sind von diesem
Worte nicht belegt; doch vgl. coureour 301, poigneour 56 acc.
sg., jougleor 48, poigneor 306 n. pl.
Von folgenden ungleichsilbigen ist nur eine Flexionsform be-
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58
legt. Sie werden trotzdem angeführt, weil sich aus der Art der
Verwendung dieser Formen Schlüsse ziehen lassen, inwieweit in
der Sprache des Dichters das Gefühl für die ursprüngliche De-
klination noch lebendig war.
nies nom. sg. 6046, seror acc. sg. 302.
abe acc. sg. 7167, 7427, 7482, nom. pl. 7182, 8582, abes
acc. pl. 805, 10268.
enfant a. sg. 213, 1530, 1158, 9060, 11106, 11590, 11695.
enfant nom. pl. 11552, 11566, 12810, enfans acc. pl. 12831. Es
sind im ganzen 27 solche regelmäßige Formen belegt. Diesen
gegenüber stehen anscheinend zwei unregelmäßige : enfant als nom.
sg. 951, 16466; doch s. Bemerkungen zur Textform.
compaignon acc. sg. 243, 1129, 4783: n. pl. 4794, 5395,
13494, 16611, 17151. compaignons acc. pl. 4801, 5070.
fdon acc. sg. 10897, 14302, 15298, 17134, n. pl. 556,
1141, 13477, 15304, 18096. Es lassen sich 16 regelmäßige
Formen belegen; diesen gegenüber steht als nom. sg. felon 10912.
gargon acc. sg. 1113, 1132, 12880, n. pl. 1117, 1140, 2403,
10902, 13746, 13447.
Unregelmäßig ist glonton als n. sg. 13461, 13470.
Buevon findet sich als acc. 50 mal, z. B. 657, 4765, 13736,
17714; als nom. steht es 1105.
Doon ist nur als acc. belegt: 253, 5077, 10930 etc.
Ebenso die folgenden: Foucon 5076, Haton 543, 5377, 5410,
Karlon 17474, Milon 274, 4835, Pongon 12897, Oton 13454,
Noiron 12966.
Ueber die Erhaltung der Deklination und die geringen Ver-
stöße gilt das p. llf. Gesagte.
Anmerkung 1 : Reste alter gen. pl. auf -orum liegen vor in
ancienour 46, 290, missaudour 60, 307.
Anmerkung 2: Von den bekannten nicht aus der Deklination
hervorgegangenen Doppelformen finden sich in der Assonanz
povertes 1774, 12652, povrete 11929, cit 2505, 2475, 1412,
ciU 1298, 2935, 3126, 3237 etc.
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59
b. Adjektivum.
1. Adjektiva zweier Endungen.
Folgende Femininformen wurden belegt;
grant (40 mal), 183, 192, 1180, 5279, 13329 etc., nur ein-
mal findet sich grande 12302; fort 13381, gentis 3743, 5327,
5729, 13147, campal 18255, crual 18253, infernal 18260, champel
5625, 16029, mortd 8793, 9872, tel 10574, 18893.
Die femin. des part. praes. sind sämtlich ohne - e : joiant
166, mescreant 2730, pesant 922, 1148, trenchant 17305, vaiUant
18127, verdoiant 18387, vivant 10725.
2. Von alten Komparativformen sind folgende vorhanden:
auQor 291, grignour 299, meiliour 47, menour 43, 311, pluisour
67, signour 283, sire 1557 (s. p. 57), pis 2546.
c. Adverbium.
Neben Adverbien auf -ment, z. B. belemant 8463, 10802,
bonnemant 13667, coiemant 197, cortoisemant 179, ensemant 1539,
13689, formant 200, isnekmant 208, longuement 525, malemant
210, 13655, premieremant 10777 finden sich die neutralen Formen
in adverbialer Verwendung: bei 4954, fort 11730, isnel 4945,
lant 9491, 14561, souef 509, 779, 1360, 3649, 10196.
d. Pronomen.
1. pron. pers.
Betonte Form:
mi (nach Präpositionen) 2544, 2751, 3754, 5845, 5875,
18544.
moi (nach Präp.) 1860, 1870, 3878, 12973, 12977, 15765,
18729, 18731.
ti (Objektskasus) 621, 2464, 2532, 4501, 4652.
li (nach Präp.) femin.: 2739, 4399, 4591, 12775. mascul. :
627, 1443, 3776, 4514, 4599, 4994, 10986, 11006, 11010,
11028, 11440, 11497, 12790.
lui (raasc.) geschr. findet sich in der Assonanz nur ganz
einzelu: 4537, 5011, 12770.
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60
soi (nach Präp.) 1884, 3953, 12985, 15771.
vous (Objektsakkusativ) 3719; (nach Präp.) 3724.
Unbetonte Form :
tu 1031, il 5331, 12781, vous 3711.
2. Von pron. indefin. kommt vor el (< *alum = aliud)
5647, 9048, 12202.
e. Zahlwort.
Folgende Zahlwörter erscheinen im Reim: ambedoi (nom.)
3880, sis 5021 (4562?), set 4918, quarante 1407, troi mü 4529,
cent müe 1928, un midier 2604, 5483, dis midier 11992, trente
midier 15737 und die Ordinalia premiere 1280, tiers 3826.
f. Verbum.
Verbalformen, deren Endungen a 11 e n K 1 ass e n ge-
meinsam sind:
1. pl. praes. ind.
a. * on (45 mal)
prion 17725, trovcm 18093, pleoisson 546, haon 10929, revenon
13471, connisson 10908, savon 18084, avon 18087, veon 13438,
dison 16875 etc.
b. -ommes (4 mal)
cantommes 26, commenchommes 27, venommes 4371, avommes
4369.
2. pl. praes. ind. -6s.
commandes 1683, parles 3553, fales 9139, mentes 2986, oes
3057, deves 1715 etc. Nach dem Bartschschen Gesetz dafür -iis:
plaidUs 2 578, 6279, mendiies 19123.
Anmerkung: Von estre und dire lautet die 2 pl. praes. ind.
estes 1773, 1823, 12675, dites 2400, dazu auch escondites 12275.
1. pl. praes. conj. -on.
doion 10932, faqon 12953.
2. pl. praes. conj. -h.
parlbs 6670, desfendis 8481, secoures 2087, 2947; nach dem
B. G. -iisi touchiis 13545, priite 19124, diies 19121, sachies
9965, aiüs 2177, vignies 1838.
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61
3. sg. impf. -oit.
amoit 3951, apeloit 3877, apergoit 1886, avoit 1874, 3941,
12984, issoit 1879, vestoit 3876, cousoit 3875.
1. sg. fut. -e.
avre 11245, 11248, 15140, cessere 11895, fere 11230, 13968,
finert 11918, harrt 12215, laire 10588, meiere 11231, partire
10841, pendere 11243, remanrre 14115, rendre 14483, sejornere
11894, vengere 11200, verre 14693, 12694.
2. sg. fut. -os.
venras 4096.
3. sg. fut. -o.
taurra 4089, ara 4093, 10499, sejornera 11405, repaierra
11406, gerra 11407, partira 11408, sera 15507.
1. ’ pl. fut.
a. -on (45 mal).
cderon 4832, 17506, juerron 547, garandiron 10941, serviron
4818, atendron 13475, avron 15185, iron 4809 etc.
b. -ommes (5 mal).
lairommes 2645, menrotnmes 4375, repairommes 4368, dirommes
2646, faui'ommes 4376.
2. pl. fut.
a. -es (35 mal).
comp ar res 7366, duerres 2079, gar res 2982, metres 9752,
porres 4159, sares 10296.
b. -ois (4 mal).
descouverrois 12975, per dr ois 3928, porrois 3926, verrois 12985,
3. pl. fut. -ont.
herbergeront 13473, diront 2426, f er ont 5409, pendront 5408.
3. sg. condit. -oit.
adoüberoit 1864, aroit 3873, 1891, seroit 3874, taurroit 3871.
1. pl. imperat. -on.
encauchon 15286, pendon 14315.
2. pl. imperat. -es.
dies 3544, aport'es 2923, delhres 2808, lenes 781, feres 16214,
consentes 2976, pendes 10214, ocies 3724, secoures 3168, sees
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\
16489. Nach dem B. G. - ies : accompaignies 10314, aidies 3981,
17388, esmaiies 1856, 5475, otriies 7093, laissies 14989, taisies
8888 .
Anm. 1: Von dire lautet die 2. pl. imperat. dites 12735, von
faire fetes 12665.
Anm. 2: In folgenden Fällen sind Formen auf -ies, also Kon-
junktivformen als Imperative eingetreten: aiies 13135, oiies 7084,
10145, sachies 3821, 19093.
Anm. 3: Ziemlich oft findet sich in imperativischer Verwen-
dung der Infinitiv:
a. Für den negierten Imperativ.
ne vous or esmaiier 765, ne t’esmaiier 4353, 17002, ne t’es-
loignier 15797, ne l’ocire 4092.
b. Ohne Negation in auffordernden Ausrufen, stets mit vor-
ausgehendem or de -f- Artikel: or de V armer 7768, or de Vapa-
rexüier 6136, 6572, or du nagier 18143, or dd bien faire 15150.
Verbformen, deren Endungen nach den Klassen
verschieden sind :
I. sw.
1. sg. praes. ind. (stets ohne -e).
cant 11587, mant 16462, demant 954, 538, 9100, 16443,
18416, commant 196, 1534, 9084, 11155, 14857, 16146, creant
204, 9083, 10754, aour 300, proi 15766, pri 4660, 11479, 12097,
otroi 1872, 15767, otri 1477, 5853, 12099, 13156, devis 12526,
12531, desir 12948, pris 12534, gre 5196 etc.
3. sg. praes. ind. (stets mit -«).
dbandonne 4364, abonde 36, abriconne 38, aie 715, apele
2816, aigrie 114, 14169, atenrrie 11457, 17958, balie 13989,
commande 1399, donne 984, escrie 4126, esmie 9596, flaiele 1785,
gramie 732, guie 15976, marie 111, mendie 724, mercie 17957,
otrie 4293, prie 1925, renouvde 1775, reflambie 14262, sermonne
34, souspire 17983 etc.
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63
3. pl. praes. ind.
apelent 1791, despersonnent 2640, desserrent 2821, finent 4271,
remuent 3889, revelent 1805 etc.
1. sg. praes. conj. (ohne -e).
chant 11692, devis 12543.
3. sg. praes. conj. (ohne -<).
ait 1416, 1463, 2238, 5684, dont 5381, amant 16435, vant
9102, demant 5293, cravant 13858, 11723, 8440, griet 13118.
3. sg. pf. ind. -a.
redouta 4087, dona 4088, escria 4091, estora 4095, lasca
4100, trencha 4102, adouba 10485 etc.
3. pl. pf. ind.
cauperent 12482.
Infinitiv.
-er: capler 8045, derver 1330, loer 1689 etc. Nach dem
B. G. - ier : cherquier 11957, esmiier 6601, otroier 775, travülier
81, gaaignier 99.
Ueber Doppelformen auf -er und -ier s. p. 24.
part. pf.
-e: achete 1565, bulete 3188, cope 471, oublie 499 etc. Nach
dem B. G. -ie: cauchies 376 etc. Das femin. dazu stets -i'e, nie
- iee : agenillie 18245, otroiie 18484, laiscie 1240 etc. s. p. 45.
Anmerkung: Das p. pf. von arrester lautet arrestu 400, 1040,
15632, 17459, daneben auch arreste 13029, 13776, 15196. Siehe
p. 4 Anm.
II. sw.
Die Formen des praes. sind mit den starken Verben zu-
sammen aufgeführt p. 66 f.
2. sg. pf. ind.
abatis 2538.
3. sg. pf. ind.
- i : abati 643, 2775, 4509, 5005, entendi 2248, 10997, rendi
2558, respondi 1419, 2492, rompi 5003, tendi 2434, 2555, rendi
5693. Dazu auch nasqui 4492, 11035, engenui 4656, surrexi
10978.
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64
-it: descendie 17251, respandie 8899, respondie 2584, 13520;
dazu auch nasquie 15367.
3. pl. pf. ind.
vendirent 5787.
3. sg. pf. conj.
entendist 5727.
Infinitiv.
at andre 2228, respondre 2658 etc.
p. pf.
entendu 396, rendu 422, batu 15996 etc.
III. sw.
Die Formen des praes. von lila sind mit den starken Verben
zusammen aufgefiihrt p. 66 f.
Vom praes. von III b sind folgende Formen im Reim belegt :
1. sg. praes. ind.
plevis 858, 2479, 2750, 5514.
3. sg. praes. ind.
gehist 5685.
3. pl. praes. ind.
jdissent 5704, 5768.
3. sg. conj. praes.
garis8e 9634, escarnme 5462.
Anmerkung: Von beneir findet sich der conj. praes. beneie
134, 686, 17952, 18488, 18861.
1. sg. pf. ind.
converti 4390.
2. sg. pf. ind.
mentis 3784, 12741, feris 2537.
3. sg. pf. ind.
abeli 11050, bene'i 2462, .13161, chieri 1478, ct'oissi 2453,
dormi 2450, feri 4575, fremi 3780. isst 11092, 18537, menti 2435,
sousfri 3800, sali 11489, siui 5815, consiui 11044, 17353, chai
3801 etc.
Anmerkung: Nach der III. sw. geht auch das pf. von croire :
crei 5335.
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65
3. pl. pf. ind.
coisirent 5767, issirent 5784.
Infinitiv.
assalir 2510, coisir 607, cerir 5355, espaverir 14287, merir
4989, 1434, siuir 5697, auch finden sich: beneir 5731, veir 615,
12949, seir 2254, chair 14279, 14294, 2506, taisir 603, tolir
2565, 4380.
Ueber Doppelformen im Infinitiv s. p. 22.
p. pf.
Neben regelmäßigen Formen wie basti 4619, coisi 4503 etc.
finden sich unregelmäßige analogische: arsis 889, descouvrie 702.
Ueber Doppelformen im p. pf. s. p. 22.
Starkflektierende Verba.
Die Formen des praes. der st. v. s. p. 66.
perf. d. st.
1. sing. ind.
vi 4618, 12782, occis 5816, conquis 5797, pris 13137, apris
2488, fis 2543, 12785.
2. sg. ind.
desis 854, devenis 2549.
3. sg. ind.
vit 3786, occist 634, 2477, 4608, 4987, conquist 4533, 5835,
requist 5351, prist 1459, 1461, fist 2738, dist 1425, 2249, 3783,
4427, assist 1460, 4402, remest 2687, 7733, 9783, tint 1470,
retint 4662, revint 4401, sorvint 645, avint 3726, 5788, devint
4628, aper^ut 5055, jut 1037.
Anmerkung: 3. sg. pf. ind. von estre lautet fu (stets ohne -t)
11054, 11092 etc. s. p. 53.
2. pl. ind.
feistes 5450, venistes 5770.
3. pl. ind.
prisent 1545, esprisent 1932, cissisent 5312, 5785, misent
1555, also weder -istrent noch - irent .
1. sg. conj.
de'isse 5710.
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66
3. sg. conj.
festst 2767, 12789, eust 1493.
3. pl. conj.
preissent 5426.
Infinitiv.
dire 1550, fere 12269, estre 1771, 1820, 12252, ocire 1923,
5432, querre 1772, conquerre 1768, avoir 3869, savoir 12972,
12976, seoir 12993, veoir 12971.
Ueber Doppelformen im inf. s. p. 22.
part. perf.
quis 1462, conquis 4391, conquise 11875, requis 12520, mis
2461, ademis 4965, pris 867, prise 3914, assis 850, occis 864,
repus 5056, remes 1635, 3334, res 5256, 9761, 18363 etc. dit
1436, dite 1915, escrit 2441, toloit 3935, cheois 12995. eue
16282, seu 11082, teu 12070, mescreu 2829, mescreue 16279, par-
cr’eus 1508, esleu 398, aparceu 2798, deceus 18272, esmeus 17462,
cormeu 11073.
Ueber Doppelformen im part. pf. s. p. 22.
Praes. der II sw., III a sw., st. v.
1. sg. ind.
entant 1524, rant 9858, 17790, M (v. half) 7700, e (v. avoir )
11215, connois 3868, croi 18732, di 10982, 3777, 895, 629, doi
1865, 3879, 3929, 15733, 15769, quier 354, 1066.
2. sg. ind.
dis 860, 4983, dois 3937.
3. sg. ind.
apant 8171, 8429, atant 10737, confont 5079, desgant 8426,
desfant 9502, desront 5080, destant 7548, espant 1166, prant
4857, vant 10804 etc.; afiert 9966, consant 15799, croist 1861
(v. croissir ), desmant 13899 (v. desmantir ), fiert 3285, gist 2491,
4524, 5494, het 8252, mant 11128; chiet 3299, pert 4238, 5595,
8410, requiert 3282, 3974, 5467, 13561, siet 3510, 7967, rassiet
7112, assiet 8909, vit 1437; von aller und avoir : va 16508,
17550, 17558, a 4104, 10496, 11415 etc.
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67
1. sg. conj. (stets -e).
die 717, quiere 1281, mante 12310, occie 13997.
2. sg. conj.
occies 700.
3. sg. conj. (stets -e).
confonde 974, 996, 2663, consante 12313, fiere 1279, die
133, 1261, 5438, 12296, 14161, 17695, maudie 129, 154,
18222, 18232, ochie 757, ocie 12357, rie 148, 703, 1926.
2. sg. imperat.
entant 3846, 7933, di 3791.
D. Bestimmung von Zeit und Ort der Entstehung
des Gedichts.
I. Für die Bestimmung des Entstehungsortes
kommen folgende Kriterien in Betracht:
1. ä und e sind im Reime gemischt.
2. ai vor konson. >
3. ai im Auslaut > e.
4. I vor -s schwindet, geht nicht in u über.
5. anii, nicht antiu oder antif.
6. servise, nicht Service.
7. ou < q im Reim, nicht eu , aber nur in -our und vous.
8. Vortonig -c- im Hiatus stets erhalten.
9. Die Reime oi zeigen urspr. o + i und £ (nicht o -f- i).
10. 2. pl. fut. -ois, neben -es.
11. -iee stets > ie.
12. chair, veir, seir neben veoir.
13. -icat resp. -pdiat — > -ie, nicht -oie.
14. focam > fu.
5*
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15. -s und -z sind im Reim gemischt.
16. qui nom. relat. und tu (pik. te), elidieren vor en.
17. wo, ro neben nostre, vostre.
18. U = betont, obl. pron, masc. und fern.
19. mi, ti neben moi, toi.
20. - ornmes neben - ons .
21. -e- eingeschoben vor dem r des fut. der II. sw. u. st. v.
Der Westen , das normann. Sprachgebiet ist ausgeschlossen,
es kommt auf demselben die zweisilbige Form -omes der 1. pl.
nicht vor; auch wird in dem vorliegenden Texte £ nie > ei,
sondern stets oi. Der Osten, das lothring. Sprachgebiet ist ausge-
schlossen, da der charakteristische Nachlaut -i vollkommen fehlt.
Das eigentlich franzische und champagnische Gebiet ist ausge-
schlossen wegen der durchgehenden Zusammenziehung von iee > ie.
11 — 22 zeigen entschieden pikardischen Charakter. Doch ist es
nicht angängig, die Pikardie als Heimat des Dichters zu er-
schließen, da 1 — 10 mehr nach dem Süden weisen. Mau ist
also genötigt , ein Grenzgebiet anzunehmen. Im wesentlichen
würde dies Grenzgebiet durch zwei Linien eingeschlossen : 1) durch
die nördliche Grenze des Gebietes, in welchem e stets > a wird;
2) durch die südliche Grenze des Gebietes , in dem iee stets
> ie wird.
So ergibt sich ein Landstreifen, der sich im Süden des
pikard. Sprachgebietes hinstreckt bis zum lothringischen, und
unter anderen die Städte Beauvais, Soissons, Reims einschließt.
Es wird nicht möglich sein , die Grenzen enger und be-
stimmter zu ziehen, wenn man nicht unvorsichtig sein will. Es
ist zu beachten , daß keines der angegebenen Kriterien auf ein
engumgrenztes Gebiet weist , daß im Gegenteil jedes sich über
mehrere große Dialektgebiete erstreckt.
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II. Für die Bestimmung der Entstehungszeit
kommen folgende Punkte in Betracht:
1. Der flexivische Unterschied in den Formen der Impari-
syllaba ist noch deutlich zu erkennen.
2. 1. sg. praes. ind. I. sw. noch ohne -e.
3. 1. sg. praes. conj. I. sw. noch ohne -e.
4. 3. sg. praes. conj. I. sw. fast immer ohne -e.
5. Vortonig -e- im Hiatus stets erhalten.
6. Die Inklinationsverhältnisse.
7. a + i vor kons > q.
8. ai im Auslaut > e.
9. -s des nom. sg. ist unfest.
Nach Gengnagel (a. a. O. p. 31) „werden in der Zeit nach
Wace die Inklinationen quel und quil bereits selten, doch ist qud noch
Chr. v. Troyes bekannt ; im 13. Jh. beschränkt sich die Zusammen-
ziehung auf die folgenden 6 Fälle:, nel, sil, jel, nes, sis, jes; und
wir müssen die Formen sä, Jcil, qud, welche sich noch Mousquet er-
laubt (1243) als Archaismen bezeichnen.“ Nun finden sich in un-
serem Texte: nel 135 mal, nes 10 mal, sei « sic) 55 mal, ses « sic)
15 mal, jel 45 mal , und zwar kommen diese Formen nicht bloß
absolut sehr häufig vor, sondern sogar häufiger als die entsprechen-
den nichtzusammengezogenen Formen (s. o. p. 17 f.). Es finden sich
sogar folgende Formen: sei (< si) 2 mal, qud (= que le) 6 mal,
kes 1 mal. Den Aufstellungen Gengnagels nach würde die durch-
aus lebenskräftige Inklination unseres Textes etwa auf die letzten
Jahrzehnte vor der Wende des 12. zum 13. Jh. führen. Nun
hat allerdings Wersdorff (a. a. 0. p. 30 ff.) die Aufstellungen Geng-
nagels teilweise umgestoßen, indem er aus Werken des 13. Jh.
Belege beibringt für sei , ses, quel, ques , quil, quis; doch ist dabei
zu beachten, daß Elie de St. Gille und Aiol et Mirabei, woraus
er den größten Teil seiner Belege entnimmt (p. 40 — 41) Umar-
beitungen älterer Werke sind, bei denen die Uebemahme älterer
Formen, auch wenn sie in der jüngeren Sprachperiode nicht mehr
gebräuchlich sind, leicht möglich ist. Wenn nun die Aufstellungen
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Geugnagels für sich allein genommen keine absolute Beweiskraft
besitzen sollten, so haben sie doch für die Datierung unseres
Textes eine Bedeutung wegen des einhelligen Zusammenstimmens
der Kriterien 1 — 6, die für eine relativ frühe Entstehungszeit
sprechen. Ein bestimmter terminus post quem wird sich nicht
finden lassen, da diese Kriterien auch für das ganze 12. Jh. Gel-
tung haben. Indessen gebieten die Kriterien 7 — 9 bei einer früh-
zeitigen Datierung Vorsicht. Ein ungefährer terminus ante quem
ergibt sich aus einer Notiz bei Gautier, Les dpop^es fran^aises I.
p. 235, wonach die Hs. V (Venise, Bibi. St. Marc, fr. XIV) aus
den Jahren 1220 — 30 stammt. Als ungefähre Entstehungszeit
käme also in Betracht die Wende des 12. zum 13. Jh.
Bestimmung* des Schreibers von P und der Haupt-
eigentümlichkeiten seiner Sprache.
Ueber den Dialekt des Schreibers von P lassen sich fol-
gende Aufstellungen machen:
ä und e werden geschieden. Während am Versende in der
Assenanz altes e und i durch a wiedergegeben wird, findet sich
im Versinnern dafür regelmäßig e: gent 1668, 1989, 9730, 13291,
prent 9697, entent 9721, sent 9813, desfent 9812, pendre 9899,
Maience 9506, 9536, 9594, isnelement 15400, forment 9810, men-
gier 2180, 2209, 13072, benderent 1553, ferne 35, 39, 9791.
a statt e findet sich vor urspr. m\ samble 12457, tans 86.
Die Entsprechung von lat. aqua findet sich in 2 Formen:
eue und taue gleichhäufig; eue 3129, 3175, 3954, 5256, 5502,
6600, 10052, 16702, 17439, iaue 3131, 3164, 3949, 4759,
6595, 17440 etc.
ie für ged. e findet sich in P nur selten: diestre 13913, siele
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1814 (in d. Asson. !) 9270, enside 13796. Hier sei auch erwähnt
die Form Hegas 18629 — legatus).
Wichtig ist die Schreibung ai, besonders wegen des Unter-
schiedes gegen die Assonanz und gegen R. P (d. h. der Schreiber
von P) schreibt für altes a -f- i stets ai, sowohl inlautend wie aus-
lautend, palais 10029, 13079, plaist 9948, estraite 9976, fraite
9614, traist 9562, vait 9929, ai 183, 12558, amenai 178, dirai
12, 12298; auch vortonig: plaira 9985, araisorme 983. In der
Assonanz ist stets e geschrieben und zwar assoniert ausltd. ai mit
ß und inltd. ai mit £. Während also in der Sprache des Dichters
ai zum Monophthongen sich entwickelt hatte, hat es in der
Sprache des Schreibers wahrscheinlich noch diphthongischen Cha-
rakter.
Die Schreibung ai vor Nasal ist ebenfalls ein wichtiges
Unterscheidungsmerkmal zwischen P und R; ai hat in P vor
allem zwei Quellen: 1) wie im gemeinafrz. d und ä-\-i: preme-
rain 40, ainz 12281 etc.; 2) ß: fain et avainne 10960 (in der
Assonanz avonne 929), paine 59, 92, 8544, 12632, mairment
13159, 16023, mainne 9572, ataint (attingit) 9526, 15307; auch
vortonig: sainna (signavit) 12998; mainsnt 18853.
Die Fntwicklung des oralen q in der Sprache des Schreibers
von P ist unsicher, die Schreibung schwankt zwischen o, ou und
eu , und zwar nicht nur in den von Förster , Cliges LVII f. ge-
zogenen Grenzen. Neben aeure 12278, 12300, d&neure 9609,
deseure 12400, eure 9608, 12281, seigneur 2011, 1592, 13112,
pluiseur 48, greigneur 12531 findet sich lor 1541, 1543, seignour
2152, amours 12276, 12569, traitor 2073, pluisor 15404. Neben
gloiieuse 1784, dolereuse 1958, orgueideuse 35, merviUeuse 64 findet
sich mervülose 1953, merviUous 6118.
o wird auch vor Nasalen oft ou geschrieben : couroune 2005,
poumes 18975; auch vortonig: ounour 6692, vüounie 1939.
p vor 1 ergibt lautgesetzlich ue : vueil 3146, 3583, 3596,
4150, 10370, voeü 2882, 5928, 8091. Doch findet sich auch o:
voil 2790, racoiüe 9800, acoiüent 13079.
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Statt des Diphthong oi tritt einfach o auf in estore 12647,
glore 3152, 13191, 14994, 15914, bos 2409, 18975, 18951; da-
neben oi in estoire 23, 27, 50.
Umgekehrt findet sich neben dem regelmäßigen banne 12499 ?
12577 etc. auch boine 660, 7027, 9483.
Gemeinafrz. ai, ei, oi in vortoniger Silbe vor palat. (mouil-
lierten) Konsonanten wird zu i: grignour 299, signour 1157, 1608,
1757, 1796, esmerviUant 12998, travillie 18153, tramliier 81, 100,
ageniUie 18245, 15362, ageniüant 17288, mittour 4618, 10890,
12604, 15588, 16104, 17642; auch in der Endung -ationem
(-oison) : arrestison 268 1137, 15293, pamison 11094, vengison
259; auch in der Stammsilbe : pisson (■= poisson) 4821. Freilich
finden sich daneben auch Formen wie greigneur 12531, 17230,
18793, meillour 47, 18636, apareittier 12593, veillier 12588, seig-
naur 942, 555, 1373, 1345.
dieus tritt im Innern des Verses nur in dieser Form auf:
9481, 12569, 12631, 12638.
Neben Heue 9803 findet sich liue 5910, 17140, 17445, das
auch in der Assonanz (v. 3911) steht, liuetes 4640; ebenso triue 322.
Neben fou 3915, 12406 findet sich die auch in der Asso-
nanz belegte Form fu 847, 7279, 7704, 12321, 13097, 13120,
16928; ähnlich ju 5724, 5732 neben gieu 1802; lieus 5418, lieu
12581, lieuent 5855, liuer 4793.
antiquum erscheint in P als antiu 3458, 6174, antieu 6060
(in der Assonanz stets anti!).
paucum erscheint meist in der Form poi 1448, 9599, 12294,
12455, 18038, einmal pau 16440; vgl. treu 1808, trau 7442.
unquam tritt nur in der zweisilbigen Form onques auf, da-
neben findet sich die pikardische Form ainc 47, 10057, 11873,
12359.
Bezüglich Vokal 1 -f- Konsonant ist zu beachten, daß im
Innern des Verses nie wie in der Assonanz -l geschwunden ist,
sondern erhalten und zu u vokalisiert ist.
- alem -f- s: osteus 12361, teus 9050, 18024, morteus 4986,
9325.
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•ilem + s: gentieus 25, 4716, 4831, 9645, 9933, 9938,
9940, 15289 und so stets. In der Assonanz lautet die Form stets
gentis , für den Schreiber aber ist gentieus die einzige Form. In
St. allerdings findet sich auch im Versinnem wiederholt gentis.
Diese Formen aber stammen nie aus der Hs. P, sondern aus
anderen Hss., so v. 3454, 13330, 15469. (Diese Verse haben in
P anderen Wortlaut), und v. 10377 (fehlt in P).
Es sei hier mitbehandelt füium -f- s , im Innern des Verses
stets fieus 29, 1999, 3905, 4092, 6151, 9477, 9938. In der
Assonanz lautet die Form stets fis. Die Form fius 17159, 17219
stammt nicht aus P. ecce Ule -j-s: cieus 38. Doch lautet diese
Form gewöhnlich ohne -s: dl 902, 4071, 5246, 5274, 5392,
6437, 6456 etc.
f? -f- Z + s, e Z -f $ — > aus.
solaus 54, 15920, 19039, vermaus 15204, 16477, aus (= eux)
10000, 12575, als 18276. Aber caveus 9761.
p f -|- l 4* 8 — > iaus.
biaus 12250, 12631, piaus 16413, damoisious 1569, aniaus
12606, castiaus 12622, noviaus 2155, Arondiaus 1689.
e { -f / -j- s — > ieus.
mieus 2145 (vgl. mieudre 85, 13392, 15997, 19113), vieus
65, 9913. Hier sei auch erwähnt espieus 2068, 6094, das in der
Assonanz stets espie(s) lautet.
g + s — > ieus.
dieus (*dölium -f s,) 18071, ieus 1553, 13046, 13050. Da-
%
neben eus 5105.
g + l + Kons. — > au,
sowohl in betonten wie in vortonigen Silben: paraut 16975, taut
15299 r caup 9852, 17287, caupa 1852, cauper 2075, saudees
4835, maidle 8975, vauti 11490; vor allem in den Formen des pf.
und fut. von vdoir: vauc 17779, vaut 3388, 10169, vaurrent 2511,
10170, 13080, vausis 3567, 9241, vausissent 13701, vaurra
17533, vaurres 16407.
Folgende Formen in St., die nicht au, sondern o bezw. on
aufweisen, stammen nicht aus P: v out 1081, vost 7201, rölst 18474,
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voltie 18499, voutes 1302, cöls 16009. Doch scheinen die Formen
cop 1990, 15326 P anzugehören.
Es findet sich im ganzen Gedicht kein Verstoß gegen die
Erhaltung des vortonigen Hiatus -e (s. o. p. 4), also ist dasselbe
auch in der Sprache des Schreibers erhalten.
Die Zusammenziehung der Endung -Me zu -ie (s. p. 45) gilt
auch für die Sprache des Schreibers, denn es findet sich nie - Me
geschrieben.
Bezüglich des Verhaltens von latein. c vor a gilt das, was
auch sonst von pikardischen Texten gilt: die Schreibung ist
schwankend, bald dem pikard. Lautstand entsprechend c (bezw.
k, qu ) bald dem f ranzischen Lautstand entsprechend ch , ohne irgend
eine Regel erkennen zu lassen. Pikardisch ist cante 8 , cambre
1552, cose 12429; kenus 6719, dokMr 12641, carkie 16592,
hanke 18361, fourques 9898, france 1698, 9958, blance 1878,
bouce 6706; franzisch ist: chantee 3, chambre 12451, chose 9574,
chemüe 1877, franche 12418.
Ein gleiches Schwanken findet statt im Verhalten von latein.
c vor e, i und von -tt- vor Vokal. Pikardisch ist: chercant 12622,
merch'ient 2055, cachM 1854, riqueche 1661, canchon 11, 21 etc.
Franzisch ist: cerkent 12616 (hinsichtl. des anltd. c), wem 2191,
ce 19, gou 989, 1351, redrece 9676, argon 9575 etc.
Bei allem Schwanken indes zeigt der Schreiber von P in
einem Punkte Konsequenz: die pronomina demonstr. wie ce, cü
etc. lauten in P durchgehends mit c, nicht mit ch an. So stammt
auch ichou 16458 nicht aus P.
Besonders zu erwähnen ist Service 9715, 9950, 13163, 16357;
in der Assonanz dagegen servise.
Der Ausgang der 1. sg. auf -g findet sich in perg 16160,
16174, vaug 17779.
Die Erweichung von t nach n zu d findet sich in manande
2215, gaiande 3212, garandis 9590, aprouvendee 12464.
d als Uebergangslaut zwischen n — r ist dem Schreiber von
P fremd. tenrrai 545, venrra 2302, vaurrai 6486, engenrra
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15504, tenrrour 53, pourre 13097.' Die Form tendra 17127
(v. tenir\ die also Uebergangslaut aufweist, stammt nicht aus P.
Wörter mit stammhaftem d indes verlieren dasselbe in den
Futurformen nie: prendrai 330, pendra 1169, rendrai 4068 etc.
Belege für ursprünglich intervokales, im Auslaut erhaltenes
-t enthält P nur ganz wenige: courut p. pf. 10531, esploitiet 14635,
rechut p. pf. 15712, liet 3840, congiet 3541, mute 1189.
Die Scheidung zwischen -s und -z ist wie dem Dichter auch
dem Schreiber unbekannt, er setzt überall -s; souz 17142 stammt
nicht aus P.
Metathese des r ist häufig, besonders in den Futurformen:
repaierra 11406, 14167, 15855, kerroie 2372, kerrai 3348, 4136,
15366 (v. crotre), tourble 9806, frembs 2064, 5956, fremde
13393 etc.
Unorganisch ist r in arme 11047 (< anima), apostre 5541,
damrede 18070, tristre 13263, 13278, 14057, 16120, cdestre 12259,
12677, dejoustre 12462.
&, p vor l ist erweicht bezw. ganz geschwunden in triider 6700
(' R zeigt tribler ) pule 14923; afubler 6712 stammt nicht aus P.
Die pikard. Schreibung w für gemeinfrz gu findet sich, aber
selten, z. B. wagnart 10909, Widemer 6708.
Von den Formen des Artikels gilt das oben p. 2 und 3
Gesagte.
Außerdem ist zu beachten: Für die Femin. -Form des Ar-
tikels la können die Masc. -Formen eintreten, li im nom., le im
acc. : li aube 3895, li noise 12025, li chose 15064, li feste 16324;
le bouche 13062, 131 97, France le graut 13909; eine Verschmel-
zung des Femin - Artikels le mit Präpositionen tritt nicht ein : de
le maisnie 14746, de le vitaiüe 7808.
Die obliquen Kasus des betonten pron. der 1. und 2. pers.
gehen fast durchweg auf -oi aus: moi 178, 12472, 12478, 12483,
13050, toi 181, 9395, ebenso das Reflexivum: soi 6335, 7436
etc. Von Formen auf -i im Versinnern ist nur mi 19124 belegt.
Bezüglich des absoluten pron. der 3. pers. sg. ist zu be-
achten, daß im Gegensatz zum Brauche des Dichters der Schreiber
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masc. und fern, streng scheidet. Das masc. lautet stets lui 1485,
9031, 9932, 10012, 10024; das fern, lautet stets 1i 3, 340, 643,
11552, 12521, 13229.
Neben je findet sich häufig jou 842, 884, 5255, 5819, 7003,
12307 etc.
Der accus, der 3. pers. sg. fern, des unbetonten Pronomens
lautet gewöhnlich le 1503, 10041, 12291, 12403, 12468; (vgl.
le = la beim Artikel).
Der Dativ der 3. pers. sg. des unbetonten pron. lautet für
femin. und masc. li\ fern. 859, 12603, 13062, masc. 340, 2145,
6726, 13118, 13119.
Beim pron. pers. sind folgende pikard. Formen zu erwähnen:
die betonten siue 59, 3015, 7568, tiue 9881; die unbetonten sen
838, 2163, ten 6257, se 16383, 16814 (= saj. Ueber die häu-
figer auftretenden Formen no vo s. o. p. 12 f.
Bezüglich der Flexion der 'l. und 3. sg. praes. gilt das p. 14
und 62 Gesagte auch von der Sprache des Schreibers ; wenn sich
v. 1743 als 1. sg. praes. ind. die Form aimme findet statt regel-
mäßigem aim , so liegt wohl einfach eine Verschreibung für aim
je vor.
Im conj. pf. der I. sw. findet sich meist -aiss-: donnuisse
1469, menaisse 2174, trouvaisse 11888, 12506, chercaisse 12563,
amaisse 13126, 13145; in den flexionsbetonten Formen -iss-:
tdissies 6605, pensissies 9646.
Diese Zusammenstellung der sprachlichen Eigentümlichkeiten
des Schreibers von P läßt wohl keinen Zweifel, daß er dem pi-
kardisclien Sprachgebiet angehört.
Eine annähernde Bestimmung der Entstehungszeit der Hs. P
wird ermöglicht durch die Namensnennung P v. 19114 f. :
Icest romant signeur, que vos lisies,
Escrist Pieros qui est nommös du Riös.
Dieser Pieros du Ries nennt sich nun auch sonst, so am Schluß
des Romans „Judas Machabee“, den Gautier de Belleperche un-
vollendet gelassen und Pieros d. R. vollendet hat. (Näheres dar-
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77
über s. Bonnard, Les Traductions de la Bible en vers fran^ais au
moyen äge, Paris 1884, p. 174 — 176 und Herrn. Everlien, Ueber
Judas Machaböe von Gautier de Belleperche. Diss. Halle 1897).
Der Roman „J. M.“ ist überliefert in der Hs. B. N. 789, und
es heißt da fol. 218b:
Et se Gautiers le commencha
Pieros du Ries des lor en cha
• T
Remist au parfaire son us.
Und einige Verse weiter:
Mil et CC et quatre vins
De ce me fai je drois devins
Fu lors partroves cis romans
Tesmoins les eskevins dormans.
Pieros du Rids hat also im Jahre 1280 seine Fortsetzung
des Makkabäerromans abgeschlossen, und um diese Zeit muß auch
unsere Hs. entstanden sein. Und zwar ist sie höchst wahrschein-
lich von Pierot du Rids selbst geschrieben. Die hier zu machende
Argumentation hat L. Gautier schon vorausgenommen, allerdings
nicht mit Beziehung auf das Epos von „Boeve“, sondern auf das
von „Anseis de Cartage“, wo ebenfalls der Name P. d. R. auf-
taucht. Es heißt da (Les Epopdes framjaises III p. 637): „L n Hi-
stoire littöraire’ (XIX p. 648 — 654) attribue ce roman de la ddca-
dence (= Anse'is de C.) ä un poete du nom de Pierre ou Pierrot
du Ries. Or, le seul manuscrit d’Anseis oii il soit, ä, notre con-
naissance, fait mention de ce personnage, c’est le ms. fr^. 12548
de la bibliothdque nationale:
No chanchons fine : de Dieu de paradis
Soit beneois qui les vers a oi's,
Et eil si soit qui aussi les a dis.
Par Pierot fu cis roumans escris
Du Ries qui est et sera bon chaitis.
Ne n’en sai plus, foi que doi saint Denis,
Ne plus avant n’en truis en mes escris,
Mais alons boire, qu’il est bien miedis.
(B. N. 12548 fol. 78 b).
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78
Les deux autres manuscrits de la bibliotheque nationale ne
renferment rien de semblable, et voici leurs derniers vers:
Soit beneois qui les vers a escris
Et voua auasi qui les avös ois.
(B. N. fr., 793. fol. 72 b).
Nostre can<jon fine de Deu de Paradis
Cil qui dit li romans et li vers scris
Et vos ausi qui li arös ois,
Que Deu vos mete en la gloria de Paradis.
(B. N. fr., 1598. fol. 107 b).
D’apres les citatious pröcddentes, il est facile de conclure
que Pierrot du Ri&s n’est vöritablement qu’un scribe. C’est le
copiste d’un roman qu’il n’eüt pas su composer. II s’est donnö
la fantaisie de communiquer son nom k ses contemporains en quel-
ques vers de sa fa<jon, qui sont vraiment dötestables , et oü Ton
a tort de voir la signature de l’auteur.“
Das hier mit Beziehung auf „Anseis de Cartage“ Gesagte trifft
ebenso auf den „Boeve de H.“ zu. Wenn Pieros du Riös der Ver-
fasser der ursprünglichen Dichtung gewesen wäre und sich als
Autor am Schluß derselben genannt hätte, so würde sein Name
höchst wahrscheinlich in die Hss. übergegangen sein, in denen das
Werk verbreitet wurde, oder wenigstens in einige derselben Da
sich die Namensangabe aber nur in P findet, kann P. d. R. nur
der Name des Schreibers von P sein. Diese Annahme wird
noch gestützt dadurch, daß gerade die beiden Hss. von „Anseis d.
C.“ und von „Boeve de H.“, an deren Schluß P. d. R. sich nennt,
zusammen überliefert sind unter der Nummer B. N. 12548, was
auf gemeinsame Entstehung in derselben Schreibstube zu deuten
scheint.
Also: die Hs. P. ist höchstwahrscheinlich um 1280 von
Pieros du Riös geschrieben worden, und zwar in pikardischem
Dialekt.
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79
F. Bestimmung der Haupteigentümlichkeiten
der Sprache des Schreibers von ß.
Im folgenden sollen die Haupteigentümlichkeiten der Sprache
von R zusammengestellt werden. Vollständigkeit konnte hier nicht
angestrebt werden, da eine vollständige Abschrift von R nicht
vorlag, sondern nur eine Abschrift eines Abschnittes aus dem An-
fang: Rlai — 6an (entspr. P v. 1483 — 2331), die mir Herr
Geh.-Rat Stimming zur Verfügung stellte, und außerdem nur von
P abweichende Lesarten. (Und zwar gaben diese Lesarten nur
Sinnes Varianten, keine lautlichen Varianten). Doch sind die im
folgenden aufgezählten Punkte so charakteristisch, daß sie immer-
hin eine Bestimmung ermöglichen. Für die Bezifferung der Beleg-
stellen aus R wurde die Verszählung von P zugrunde gelegt.
R weist unzweifelhaft champagnische Spracheigentümlichkeiten
auf. Es wurden nun immer, um einen Vergleich zu ermöglichen,
die betreffenden Paragraphen aus Kraus, Beitr. zur Kenntnis der
Mundart der nordöstlichen Champagne im 13. und 14. Jh., Diss.
Gießen 1901, angegeben. Auch auf das von W. Förster in der
Einleitung zu „Clig&s“ Gesagte wurde öfters verwiesen.
Ob ä und e in R geschieden sind, darüber ließ sich nichts
Bestimmtes ermitteln. Schreibungen wie argent 1536, atendre 1638,
8ouvent 9810, apent 13008, cent 13009 sprechen für eine Schei-
dung. Doch erscheint en stets in der Form an 1531, 1690, 1876,
auch in Kompositis : anvoia 1492, ancontre 1501, rantrerent 1617,
( mvoie 1686. Vgl. Kraus 7, 13, 57.
Hierher sei gezogen das pron. on. Dieser gemeinfrz. Form,
die in P herrschend ist, entspricht in R stets Van 1670, 12403,
auch geschr. Ven 13093, en 13116. So auch Kraus 64, Clig&s LV.
£ mit dem Nachlaut i aus latein. a ist aus R nicht belegt.
Nach Kraus 16,2 Nachlaut i nur in den östlichen Gebieten.
aqua wurde nur in der Form eue belegt: 3138, 3148, 6701,
12347. Kraus 20 belegt ayve und eaue.
Gemeinfrz. ai in betonten und vortonigen Silben erscheint in
R meist als e. Im Auslaut sert 12277, donre 13134; vor Kon-
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80
sonant: mes 1503, 1629, 1703, tret 9562, fetes 1837, 10010,
fere 13129, plest 2006, pales 2215, lessiez 13092, fesons 13091,
aresonez 1713, besee hinter v. 12447.
Neben e findet sich ei: ei (habeo) 1968, direi 9874, serei
9793, jurei 9882, heitie 2160, esseions 12512, repeiroient 1780,
und oi: esmoiez 1560. Kraus 22, 62 belegt ebenfalls die Schrei-
bungen ei und e. Cliges LXVI.
Ylt. ä und vlt. a-\- i vor Nasal ergeben ai, ei. oi: aivie 1517,
eime 10004, mein» 6704, meint (manet) 10012, seint 12358, ei nz
12281, meintenant 10052, 13064; mointenant 9910, 9920, 13208,
mointe 2031. Vgl. Kraus 18: ai, ei.
Vlt. vor Nasal ergibt ei, oi: plein 9607, pleine 12605, mei-
nent 9894, poines 8544, 9734, poinent 9652, moine 1874, moines
2189, anmoine 1868. Kraus 5 belegt ebenfalls oi nach Labialen.
Cliges LXII.
Vlt. r + i vor Nasal ergibt ei: veintre 9808, comeince 12521,
comeinca 9710, 9728, commeincent 13111, esteint (3. sg. pr.) 9526,
estveint (3. sg. praes.) 9628. Vgl. Kraus 8 : ai, (ei).
ö erscheint nur selten als eu: plusor 2108, amor 12569,
15390, seignour 13112, seignur 13035, ore 12281 (= heure),
glorios 1491, leur 2068, 1648. Vgl. Kraus 30: eu am Anfang
des 14. Jh. fast vollständig durchgedrungen.
locum erscheint als leu 9911. Vgl. Kraus 29: meist hu.
Cliges LXIII.
antiquurn erscheint als antif 6060, 6174, 3458 (P hat antiu).
Vgl. Kraus 69.
talem -\- s > tes 13009 (vgl. aute 10031).
gentilem s > gentis 12316. Aehnlich espiez 2068, 9465>
9470, 9484. Während in gentis -l- geschwunden ist, ist es er-
halten in filium-\-s als u : fiuz 1760, 1938. Vgl. Kraus 16, 93,
wo sowohl Schwund wie Vokalisierung belegt ist.
e t l -f Kons. > iau.
damoisiaus 1753, viau (9887). Vgl. Kraus 12: iau.
61 -f- Kons. > ou, nicht au.
vout 1503, 12418, voudrent hinter v. 12607, voudra 1584,
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81
vousisse 123C2, moule 13033, 9997, couper 6697, decoupe 9756.
Vgl. Kraus 26 : cm.
Ueber die Entwicklung von c vor Vokal konnte nichts Be-
stimmtes ermittelt werden. Doch scheint die Entwicklung nicht
die pik ardi sehe zu sein: chase 1676, 10012, chascuns 10688, chan-
gier 12595, chaploie 15326, fourches 13097, cerchent 12622, baucent
10741, 10760, chaciez 10710, drescier 11252 (die Schreibung sc
spricht dafür, daß der Schreiber hier kein ts sprach), chancon hat
daher wohl g: 10992, 13220. Vgl. Kraus 80, 83, 87, wo eben-
falls der gemeinfrz. Lautstand belegt ist.
d findet sich als Gleichlaut eingeschoben zwischen n — r und
l — r, und zwar regelmäßig: tendront 15284, meintendroiz 12501,
voudrent v. hinter 12607, vodre 9991, voudra 13134. Kraus 102,
95 belegt sowohl Formen mit wie ohne Gleitlaut.
-s und -z sind nicht zusammengefallen, wie die Schreibungen
mit -z beweisen: signoriz 12530, ieuz 1629, grez 9573, merciz
9973, troez 9588, frez (fractos) 9588, ez 15324. Vgl. Kraus 74,
82 : -s. Clig&s LXXIII scheidet scharf zwischen s und z im
Reim.
n erscheint unorganisch eingeschoben in ensample (=. exemple )
12297, einsint v. hinter 13208. Kraus 103: ainsinc etc.
Mouill. n (graph. gn) tritt in R häufig da auf, wo P graph.
ng hat. anloigne R 1814 gegen eslonge P, pregne R 90, 2197,
6115 gegen prenge P. Umgekehrt donion R 12232 gegen doignon P.
Die Verschmelzung des Artikels masc. -f- Präp. de ergibt dem
6694, 9508, 9681, 9761, 10004, v. hinter 15381. Kraus 136:
meist dou.
Strenge Scheidung des betonten pronom. lui masc. und li fern,
findet in R nicht statt; li masc. 1485, 5347, lui fern. 12521,
13009. Vgl. Kraus 121: ebenfalls Vermischung.
Ein ähnlicher Zusammenfall hat im Plural stattgefunden: ans
R 10037 = eles P.
le als acc. des fern. pron. kommt nicht vor, es findet sich
stets la.
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82
Ebenso kommen die pikard. Formen des pron. poss. men für
mon, se für sa, siue für soe etc. nicht vor; es findet sich soue
9978, sue 1962. Diese Formen auch bei Kraus 125.
Die Endung der 2. pl. fut. -oiz findet sich in R häufig auch
im Versinnern, wo sie in P fehlte: seroiz 9756, porroiz 9889,
venclroiz 9990, orroiz 10022, meintendroiz 12501, prendroiz 12396.
Sogar im conj. pf. coupissoiz 12514. Vgl. Cliges LXIV.
Im conj. pf. I. sw. erscheint - ass rouvasse 12500, trouvasse
12564; vor dem Ton -iss-: coupissoiz 12514 etc. Vgl. Kraus
143, Cliges LXXV.
Die 3. pl. der starken s-Perfekta lautet stets auf -istrent, nie
-isent : ocistrent 1851, tramistrent 1931, cspristrent 1932, sorpristrent
12581, pristrent 13108. So auch gewöhnlich bei Kraus 78.
Besondere Beachtung verdienen noch zwei Punkte, aus denen
wohl unzweifelhaft hervorgeht, daß R gegenüber P sekundären
Charakters ist.
1. Die Verstöße gegen das B. G. und im Zusammenhang
damit gegen die Reinheit der Assonanz.
a. Es finden sich häufig Wörter mit lautgesetzlichem -e in
-ie- Assonanzen : areste 1835, mer 9970, per 1321, aler 13134;
besonders charakteristisch ist folgender Fall : In einer -ie - Asso-
nanz P v. 12587 lautet die zweite Vershälfte pener et travülier, in
' R sind diese Worte umgestellt, sodaß pener an das Versende und
in die Assonanz kommt. Es kann kein Zweifel sein, daß P hier
die ursprüngliche und korrekte Lesung hat.
b. In e- Assonanz finden sich Wörter mit lautgesetzlichem
-ie: moiUier 6719, fier 12407.
c. Eine Reihe von W örtern .paßt nach dem B. G. in die
Assonanz, weist aber in der Schreibung den falschen Vokal auf ;
in -e- Assonanz stehen: heritiez 9983, deseritiez 12366; in -ie- Asso-
nanz avile 2154, plancher 1834; vgl. aus dem Versinnern prisez
1633, besee 12447.
2. Verstöße gegen die Silbenzahl.
a. Verse mit einer Silbe zu wenig finden sich außerordent-
lich häufig; es seien nur einige Beispiele aus den Versen 1480
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83
bis 1980 angeführt: 1483, 1493,1517, 1561, 1570, 1583, 1614,
1629, 1683, 1686, 1693, 1783, 1797, 1801, 1808, 1809, 1832,
1850, 1899, 3 978; auf 500 Verse also 20 Verse mit einer Silbe
zu wenig.
b. Etwas seltener sind Verse mit einer Silbe zu viel: 1487,
1533, 1564, 1573, 1600, 1891, 1936, 1961; also auf 500 Verse
8 Verse mit einer Silbe zu viel.
Das oben Gesagte beweist hinlänglich, daß die Hs. R in der
Champagne entstanden ist. Und zwar ist sie ungefähr zu der-
selben Zeit wie die Hs. P entstanden; L. Gautier, Les Epopees
franqaises I, 235 setzt ihre Entstehung in das letzte Drittel
des 13. Jahrhunderts
Bemerkungen zur Textfor:
In der Zählung der Verse sind in St. folgende rein äußer-
liche Versehen untergelaufen:
v. 8942 ist zweimal geschrieben, ebenso v. 13285, es sind
dadurch also zwei Verse zu viel gezählt; umgekehrt ist ein Vers
zu wenig gezählt bei der Bezifferung von v. 13105 — 13110.
Mit v. 1775 ist in St. eine neue Laisse begonnen, wohl mit
Unrecht, da die Assonanz dieselbe bleibt und der anscheinend
reine Reim nach 5 Zeilen wieder in die Assonanz zurückfällt.
Ebenso beginnt mit v. 10615 in St. eine neue Laisse; äußer-
lich liegt kein Grund dafür vor, da die Assonanz, bezw. der Reim
derselbe bleibt. Wegen der Sinnespause hier eine neue Laisse zu
beginnen, wird durch das Verhalten in anderen Laissen nicht ge-
rechtfertigt, vgl. die Sinnespause v. 11930.
Mit v. 13170 beginnt in P eine neue Laisse, nicht in St.
Ein neuer Laissenanfang ist gerechtfertigt durch den Wechsel im
Reim: i — is ; vgl. den Laissenanfang v. 17857 und 18030.
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84
Der Text von St. folgt im wesentlichen dem von P, enthält
also nicht jene zahlreichen Verstöße gegen die Silbenzahl, die
oben p. 82 f. für R festgestellt wurden. Auch die einzelnen Ver-
stöße, die sich in der Hs. P finden, sind gebessert. Doch finden
sich in St. noch zwei Verse mit unrichtiger Silbenzahl. Eine
Silbe zu viel hat 17470: Dont est Tierris jus a terre descendus ;
dieser Vers fehlt in P ; er lautet in RW : Dont est T. au perron
descendus was wohl einzusetzen ist; vgl. auch v. 17472: Tierris
li preus descendi au perron.
Eine Silbe zu wenig hat 18044: La nes croisse, li hört en
sont troe; mit R muß es wohl heißen: Et la .. .
Bezüglich der Orthographie ist folgendes zu bemerken:
1. Es findet sich in St. roi amant in zwei Wörter ge-
schrieben, z. B. 1511, 4078, 7558, 8174 etc. Es empfiehlt sich
wohl, die Schreibung in ein Wort durchzuführen, da sich auch
die Form raemant findet, z. B. v. 3150.
2. St. hat sich auch in der Orthographie genau an P ange-
schlossen. Nun finden sich in St. wiederholt Formen , die von
der im Versinnern gewöhnlich durchgeführten Orthographie ab-
weichen, nämlich in denjenigen Stellen, die aus anderen Hss. als
P in St. aufgenommen sind. So findet sich: 1751 fere gegen
sonstiges faire ; 1640 vodrons gegen sonstiges vaurrons: 17127
tendra gegen sonstiges tenrra ; 15530 c/wm, 16458 ichou gegen
sonstiges qou, ce\ 1081 vout , 7201 rosf, 18474 volst gegen son-
stiges vaut ; 1302 voutes , 18499 voltie gegen sonstiges vautis ;
17159, 17219 fius gegen sonstiges fieus ; 3454, 13330, 15469,
10377 gentis gegen sonstiges gentieus.
Schwierigkeiten macht die Setzung des nom. -s. Es lassen
sich indes im Anschluß au das oben (p. 39 f.) Gesagte folgende
Regeln aufstellen.
1. Im Innern des Verses ist das nom. -s in der Hs. P in
der Regel gesetzt; bezüglich der Nominativ-Formen sirc , pere etc.
s. p. 8 — 9. Es ist also im kritischen Text durchzuführen.
2. Wie oben p. 39 f. festgestellt, verwendet der Dichter in
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deutlicher Scheidung Reime mit und ohne -s. In den -es, -ite.
-is, -ws-Reimen ist das nom. -s zu setzen, in den -ant, -e, - ie , -i,
-u Reimen ist es nicht zu setzen. In der Hs. P ist diese Regel
fast durchgehends beobachtet. So ist -s nicht gesetzt in alose
10584, sene 10643, pumele 10687, doute 13584, barbe 13816,
14022, afole 13843, ale 15318, prive 15336, livre 15344; age-
nillie 15362, crucefiie 15366, baptisie 15368, dirie 17243, vengie
17244, glacie 17250, esragie 17264; combatant 15428', garnemant
15431, tenant 15420; Amaurri 10977, 11030. In allen diesen
Fällen, die sich mit Leichtigkeit vermehren lassen, hat St. -s ge-
setzt , während P die Formen ohne -s hat , wie sie dem Reim-
zwang entsprechen. Einzeln hat auch St. nach dem Vorgang von
P -s weggelassen, z. B. abandonne 10826, avoe 10828, Hvrt 11246,
garde 11250, und fast immer in den w-Assonanzen, z. B. 11051 —
11100. Es empfiehlt sich nun im Interesse der Einheitlichkeit,
dieses Verfahren konsequent durchzuführen , und auch dann in
-s-losen Reimen -s nicht zu setzen, wo es in P gesetzt ist, z. B.
avoe 10570, aU 10619, define 10623, agree 10672, nature 11936,
apelt 11937, aU 13643.
Verwickelter wird die Sache dadurch , daß in den Hss. in
-s-Reimen ein auslautendes -s häufig da erscheint, wo es der Laut-
lehre, Formenlehre oder Syntax nach unmöglich ist. Es liegt in
solchen Fällen stets Reimzwang vor, und P ist auch hier wieder
diejenige Hs., welche den Erfordernissen des Reimes im ausge-
dehntesten Maße folgt. Es werden im folgenden einige Beispiele
aus P angeführt, deren -s in St. ausgelassen ist. Formen des
acc. sg. (wofür scheinbar der acc. pl. eingetreten ist) aes 14190,
regnes 14593, biautes 14198, poestts 14207, faussetes 14235, fo-
letes 14597, ramts 15609, maistes 16638, santes 16639, honores
18005, amires 18296, 18338, cresiientes 18455, amistes 18456;
inercis 15284, oublis 13178, dis 13214, petis 16369. Formen des
nom. pl. : baiüis 10541, enserres 14194, dies 14195, adoles 14199,
acesmts 16628, cases 18435; sogar in der Adverb. -Form soues
16806.
St. ist in diesen aufgezählten Fällen P nicht gefolgt, wie in
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der Mehrzahl der übrigen entsprechenden Fälle; ganz einzeln
aber findet sich auch in St. dies grammatisch inkorrekte -s, z. B.
in den Formen des acc. sg. maistes 17064, verites 18283, gres
18763, 19049, vertus 17462; in dem nom. pl. armes 17029.
Ein kritischer Text, der den Intentionen des Dichters gerecht
zu werden und die unzweifelhafte Reinheit des Reimes auch im
Schriftbild zum Ausdruck zu bringen strebte, müßte sich auch
hierin P anschließen und die Setzung des -s konsequent durch-
fuhren.
Es findet sich sogar die umgekehrte eigentümliche Erschei-
nung, daß unter dem Reimzwang das feste -s des acc. pl. ge-
schwunden ist, natürlich in -s losen Reimen. St. hat es allerdings
an den betreffenden Stellen wieder eingeführt; es ist aber doch
besser zu streichen , da es nicht nur in P , sondern auch in
anderen Hss. fehlt; z. B. in den Formen des acc. pl. : amene 13617,
decoppe 13646 (= RW), afdle 14783, dort 15102, apeU 16594,
trousse 16603 (= PRTW!), roiaute 17183, troe 17194.
Bezüglich des "Wortlautes des Textes von St. ist folgendes
zu bemerken:
Wie oben festgestellt, geht der Dichter in der 2. Hälfte zum
Reim über. . Es müssen also sporadisch auftretende Formen, welche
die Reimreinheit einer Laisse stören, von vornherein verdächtig
sein. Vor allem aber dürfte bei der Herstellung eines kritischen
Textes zu vermeiden sein, in eine rein gereimte Laisse Formen
einzusetzen , welche die Reinheit des Reimes stören. St. stützt
sich im allgemeinen auf P, hat aber wiederholt die von P gege-
bene Reinheit des Reims nicht innegehalten. Dieses Verfahren
würde rückgängig zu machen sein in folgenden Stellen:
In ^-Laissen :
*
16341 Au port en vint Josiane au vis der ; P bietet: Et
Josiane est contre lui ale. Daß hier statt der zu erwartenden Fem.-
Form aiee das masc. erscheint, kann bei dem großen Einfluß des
Reimzwangs nicht befremden Vgl. das auf p. 84 ff. Gesagte
und Andreesen, Ueber den Einfluß von Metrum, Assonanz und
Reim auf die Sprache der afrz. Dichter, Diss., Bonn 1874, p. 53 ff.).
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.87
13330 Bueves chevauche li gentis et li her; P bietet: B. ch. et od
lui son barne.
In -es-Laissen :
18015 Plus belle ferne riavoit en nul regne ; P bietet: . . . . en
dis regnes.
14210 Od vos irai se il vous vient a gre; P bietet: se vous
le commandts.
In -cr-Laissen:
15491 grans fu la joie u palais principel ; P bietet: principer.
15488 Et Josiane et Soibaus li barbis ; P bietet: Et puis
Soibaus li gentieus et li ber.
In -is-Laissen :
15583 Cil respont: „Sire, tout a vostre plaisir“ ; P bietet devis.
10549 Cousin et oncle, autre procain ami ; P bietet: cousins
et ondes, autres procains amis.
In ir-Laisse:
14292 Desus Vespaule la ou la coife sist; P bietet: Desus la
coife li fait grant. cop sentir.
In i + e-Laisse :
13978 A la fenestre par devers la marine ; P bietet: navie.
18875 Tel duel ot Bueves, a poi n’esrage d’ire ; P bietet: B.
en ot grant dud toute sa i ne. Es ist zu beachten, daß die eben-
falls unreinen Reime 18873 und 18876 in P fehlen!
In -ws-Laisse :
17461 A pie descent, s’a oste son escu: P bietet: A pie des-
cendent et ostent lor escus.
Die Beibehaltung des Textes von P ist auch in folgenden
Fällen zu empfehlen :
148 ne puet muer de euer joiant ne rie ; P bietet : de euer
dolant ne die. Die letztere Lesung entspricht besser der Situation :
Gui von Hantones Gemahlin beklagt sich, daß sie an einen alten
Mann verheiratet sei und ihre Jugend nicht genießen könne.
7145 Et pour ce vueil la dame assener ; P bietet: mar'ier ;
assener ist zu meiden, weil sonst ein Hiatus mit dame entstände.
Dieser Hiatus ist in dem ganzen Gedicht äußerst selten (s. o. p. 3).
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88
15557 — 15558 Le samedi d’ime sollempnite Et Josiane en a
son fl mene. P bietet für 15558: En a son fl Josiane mene.
Wenn in St. der zweite Vers mit et beginnt, wird das Satzgefüge
zerrissen.
16466 A ces paroles en est tournes Venfant ; P bietet: $e vait
d’als departant. Da die flexivische Regel nur ganz selten durch-
brochen wird, ist auch hier besser der unregelmäßige nom. sg.
enfant zu unterlassen.
8457 ist in P augenscheinlich verderbt: as armes courent
maxtr t cömunalmät ; R bietet Chevalier et serjant. Da sich diese
Verbindung auch sonst häufig findet, z. B. 9090, 10739, 11110,
11145, steht nichts im Wege, sie auch hier einzusetzen.
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• I
*
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I •
v
Lebenslauf.
Ich, Fritz Heinrich Oeckel, wurde am 30. Oktober
1886 zu Niederschmalkalden (Sachsen - Meiningen) als Sohn des
Lehrers E. Oeckel geboren. Von Ostern 1899 an besuchte ich
das Herzogliche Gymnasium zu Koburg, und verließ es Ostern
1905 mit dem Zeugnis der Reife, um neue Sprachen zu studieren.
Ich war immatrikuliert an den Universitäten: Leipzig S.-S. 1905
— W.-S. 1905/06, Göttingen S -S. 1906— S.-S. 1907, Berlin W.-S.
1907/08, .Göttingen S.-S. 1909— W.-S. 1910/11.
Von meinen akademischen Lehrern bin ich Herrn Geh.
Reg.-Rat Prof. Dr. Stimming zu besonderem Dank verpflichtet.
Er hat mich nicht nur auf das Thema meiner Dissertation hinge-
wiesen und mir die in seinem Besitz befindlichen Handschrift-
Kopieen zur Benutzung überlassen, sondern hat mir auch jederzeit
mit größter Freundlichkeit seinen Rat erteilt, insbesondere mir
auch wiederholt aus seiner eigenen Bibliothek Bücher zur Ver-
fügung gestellt, die mir auf der Universitäts- Bibliothek nicht zu-
gänglich waren.
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